Supertaifun Sinlaku
An diesem Wochenende zog der Taifun "Sinlaku" über Taiwan hinweg. Der kräftige Wirbelsturm, der zeitweise als Supertaifun mit Windgeschwindigkeiten über 230 Stundenkilometern über das Meer zog, richtete Verwüstungen an und bedroht nun auch den Südosten Chinas.
Der Taifun, der am 8. September über dem warmen Wasser östlich der Philippinen entstand, zog dabei zunächst nordwärts über das Chinesische Meer. Tropische Wirbelstürme beziehen ihre Energie dabei aus dem warmen Meerwasser, und so konnte sich Sinlaku auf seinem Weg in Richtung Taiwan zu einem Taifun der Kategorie 4 von 5 auf der Saffir-Simpson Skala verstärken.
Mehr als tausend Menschen geflüchtet
Als der Wirbelsturm dann über den Norden Taiwans hinweg zog, sorgte er für Bergrutsche, Unterbrechungen im Bahn- und Flugverkehr. Die Region im Norden Taiwans wurde evakuiert, da sie tiefer gelegen ist. Mehr als tausend Menschen mussten ihr Haus verlassen.
Denn nicht der sehr kräftige Wind sorgt für die meisten Zerstörungen, es ist insbesondere das Wasser, das das Leben der Menschen bedroht. Zum einen durch die enormen Niederschläge, zum anderen durch die Sturmflut, da das Wasser durch den Taifun gegen die Küsten gedrückt wird. So werden Uferbereiche überschwemmt, und kleinere Flüsse werden zu reißenden Bächen. Ein schönes Beispiel hierzu ist in der Fotocollage in Abb. 1 zu sehen: Die linke Hälfte des Bildes zeigt Bitan in der Region Taipei um 7:26 morgens (Ortszeit) am 13.09.08, die rechte Hälfte stammt von 16:27 Uhr. Deutlich ist zu sehen, wie der Xindian River immer weiter anschwillt. Das folgende Video vermittelt ebenfalls einen kleinen Eindruck:
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Fast 1000 mm Regen
Die Regenmengen, die dabei durch Taifun Sinlaku registriert wurden, sind beachtlich: Spitzenreiter ist Alishan mit 980,9 mm in 48 Stunden, das ist mehr als der durchschnittliche Niederschlag in Berlin, der im Laufe eines gesamten Jahres fällt (589,2 mm). An zweiter Stelle steht Caoling mit 844 mm Niederschlag.
Auch China betroffen
Taifun Sinlaku beeinflusst aktuell mit seinen Ausläufern noch den Norden Taiwans und Südosten Chinas (Abb. 2), zieht aber ost-nordostwärts ab. Dennoch gaben die örtlichen meteorologischen Behörden Warnungen aus, da eine Sturmflut bis zu 6 Meter über dem normalen Stand erwartet wird, aus diesem Grund wurden 30.000 Fischer in der Provinz Fujian zurückgerufen, auch die Schulen blieben geschlossen.
Sinlaku auf dem Weg nach Japan
Sinlaku soll sich nach Vorhersage des Joint Typhoon Warning Centers JTWC über dem Meerwasser nun noch einmal vorübergehend etwas verstärken, um dann als schwächerer Tropischer Sturm und damit ex-Taifun südlich an Japan vorbeizuziehen (Abb. 3). Auch hier wird man bis Mitte der Woche noch mit kräftigen Regengüssen und Stürmen zu rechnen haben.