Bald Sommer?

In dieser kühlen Witterung werden die Fragen nach dem Sommer immer lauter: Ist er nun in Sicht?

Es ist Ferienzeit. Nachvollziehbar, dass bei diesem Wetter, das häufig mehr mit Regenwolken als mit Sonne zu tun hat und Temperaturen, die beispielsweise am heutigen Tag nur vereinzelt die 20-Grad-Marke erreichen, der Ruf nach "echtem Sommerwetter" immer lauter wird.

Doch in den kommenden Tagen wird wenig Freibadatmosphäre in Deutschland herrschen, und auch die Strände an den Badeseen werden sich nur begrenzter Beliebtheit erfreuen. Unzufriedenheit kommt ob des Wetters auf, insbesondere bei Ferienkindern, die es nach draußen zieht. Und so kann man davon ausgehen, dass in den kommenden Tagen diese Unzufriedenheit sogar noch weiter zunehmen wird, hält sich doch weiter kühle Meeresluft bei uns auf, bei der uns von Westen immer wieder neue Frontensysteme erreichen, die mal für Schauer, mal für länger andauernden Regen sorgen, wie man im Ortewetter selbst erfahren muss.

Hoffnung auf Sommerwetter
Doch nach den jüngsten Berechnungen der Wettermodelle (Abb. 1 und 2) keimt nun etwas Hoffnung auf, dass sich das Wetter bald beruhigen könnte und sich ein wenig mehr nach Urlaub anfühlt. Allerdings wird man sich noch meist bis Mitte kommender Woche gedulden müssen.

Bis dahin bleibt der größte Teil Deutschlands noch im Einfluss dieser kühlen Luft. Von Frankreich her scheint sich zur Mitte kommender Woche dann allerdings der Hochdruckeinfluss zu verstärken, und mit diesem wird auch wärmere Luft nach Deutschland gebracht. Dabei wird es Mittwoch vermutlich im Breisgau bereits besser aussehen als noch an Oder, Neiße und dem Bayerischen Wald. Hier halten sich voraussichtlich noch dichtere Wolken auf. Die Temperaturen sind steigen im Osten Deutschlands zwar auch wieder spürbarer über 20°C, sind aber noch nicht im sommerlichen Bereich.

Mitte nächster Woche spürbar wärmer
Für Donnerstag zeigt der Temperaturtrend weiter nach oben (Abb. 3), und es existiert eine 60-prozentige Wahrscheinlichkeit für ruhigeres und wärmeres Wetter in Deutschland. Darauf deuten die so genannten Ensemble-Prognosen hin. Unsicherheit gibt es insbesondere noch in Bezug auf ein Gebiet mit höhenkalter Luft, das sich mit Schwerpunkt nach Osten hin auch Freitag noch halten könnte (zu erkennen an dem abgeschlossenen Bereich in Abb. 4).

Es existiert also noch eine gewisse Unsicherheit, auch in Bezug auf den Niederschlag. Zumindest für Donnerstag und Freitag deuten die Ensembles aber darauf hin (Abb. 5), dass nur wenig zu erwarten ist, voraussichtlich insbesondere einzelne Schauer oder kurze Gewitter in Gebirgsnähe.

Wie lange bleibt es so?
Das ist vom jetzigen Standpunkt noch recht schwer zu beantworten. Immerhin scheint es auch über das dann folgende letzte Juliwochenende hinaus häufig Sonne zu geben, mit Schauern oder Gewittern wird man allerdings auch rechnen müssen. Da aber weiter das Hoch bei den Azoren und das Tief eher bei Island positioniert ist (Abb. 6), haben wir es mit alles anderem als einer stabilen Wetterlage zu tun.

Umso mehr sollte man also die jetzt wahrscheinlicher werdenden schönen Tage ab Donnerstag kommender Woche schon einmal für den Badesee oder eine Fahrradtour vormerken.