Gewitter im Süden
Der gestrige Tag begann für die meisten in Deutschland sehr freundlich. Im Tagesverlauf konnte man allerdings sehr schön auf dem Satellitenfilm beobachten, wie sich, ausgelöst durch die Gebirge, Wolken bildeten (Abb. 1). Im Süden kam es dabei ab gestern Nachmittag und insbesondere in der Nacht zum Mittwoch zu örtlich eng begrenzten Gewittern, die aber dort, wo sie auftraten, sehr kräftigen Regen mitbrachten. Woher kommen diese großen Unterschiede auf engem Raum?
Feuchte Luft in Bewegung
Grund ist vor allem die noch vorhandene feuchte Luft, die sich in Süddeutschland weiter an die Alpen krallt. Ein Radiosondenaufstieg von Kümmersbruck am Abend des 10.06.08, 20 Uhr zeigt etwa bis über 2 km Höhe noch eine hohe Luftfeuchtigkeit an, zu erkennen an der gestrichelten Linie in Abb. 2.
Aber nicht nur die Sonne konnte mit ihrer Erwärmung des Erdbodens für die Entstehung von Schauern und Gewittern sorgen. Zusätzlicher Antrieb kam von der nur langsam weiter südwärts vorrückenden Kaltfront des Tiefs Jordy (Abb. 3).
Wieder Zollernalbkreis
Insbesondere auf der Schwäbischen Alb hingen dabei die Gewitterwolken förmlich an den Bergen fest, und da sie sich kaum bewegten, konnten sie ihre gesamte Wassermenge auf engen Raum abladen, während ein paar Kilometer weiter kaum Tropfen registriert wurden (Abb. 6). Besonders traf es wie vor ein paar Tagen abermals den Zollernalbkreis: in Albstadt-Lautlingen wurde am 11.06.08 zwischen 0 und 1 Uhr eine Regenmenge von 38,2 Litern pro Quadratmeter gemeldet.
Noch keine Entwarnung
Für den heutigen Tag kann ebenfalls noch keine Entwarnung gegeben werden. Im Gegenteil: durch die näher kommende Kaltluft aus dem Norden nimmt die Gewittergefahr eher noch zu. Aber auch ab Donnerstag muss noch mit kräftigem Regen gerechnet werden, der von Frankreich kommend aber eher flächig ist und dann auch größere Gebiete betrifft.
Foto der Blitze von Daniel Weigelt.