Reichlich Schnee
Während im Norden Deutschlands nun bereits seit mehreren Tagen die Sonne scheint, sah das Bild bis zum Mittwoch in Alpennähe völlig anders aus. Hier hatten ergiebige Niederschläge, ob Regen oder Schnee, zu Problemen geführt.
Ursache hierfür war ein kleines Teiltief des Tiefs Wilhelmina, das sich mit Unterstützung der Alpen bilden konnte (wir berichteten). Dabei kam es zu einer Tiefdruckrinne über Süddeutschland, bei der kältere Luft aus dem Norden und feucht-warme Luft aus dem Südosten Europas zusammenflossen (Abb. 1).
Im Flachland Überschwemmungen
Im Flachland kam es dabei zu länger andauernden und zum Teil schauerartig verstärkten Regenfällen. In Niederösterreich gab es dabei auf lokal eng begrenztem Raum zum Teil so kräftige Regengüsse, dass laut Angaben des Kurier das Wasser innerhalb von nur einer Stunde einen Meter hoch stieg. Das Ergebnis waren überflutete Häuser, Garagen standen "bis zur Decke unter Wasser".
Auf den Bergen viel Neuschnee
Auf den Bergen brachten der 21. bis 23.04.08 eine enorme Menge Neuschnee mit. Von Montagfrüh bis Mittwochfrüh wuchs die Schneedecke auf der Zugspitze von 390 auf 450 cm, vom Säntis in der Schweiz werden 684 cm gemeldet, und auf dem Sonnblick 575 cm (siehe Abb. 3.1 bis 3.3).
Lawinengefahr steigt
Dementsprechend ist die Lawinengefahr in Österreich am Mittwoch vom Lawinenwarndienst in Teilen des Bundeslandes Salzburg auf Stufe 4 von 5, also HOCH, gesetzt. Hier fiel zwischen 1700 und rund 2300 m Höhe der Neuschnee auf stark durchnässten Altschnee. Ein Untergrund, der den Abgang von Nasslawinen begünstigt.
In der Schweiz besteht laut dem Eidgenössischen Institut für Schnee- und Lawinenforschung zurzeit ERHEBLICHE (Stufe 3) Lawinengefahr für den Alpennordhang, das Wallis, das nördliche Tessin, Nord- und Mittelbünden und das Engadin.
Aber auch beim Bayerischen Lawinenwarndienst ist bislang die Lawinengefahr für den gesamten bayerischen Alpenraum ERHEBLICH.
Gerade in der kommenden Zeit sollte durch die jahreszeitliche Erwärmung und Sonneneinstrahlung dann ein Auge auf die Lawinenwarnstufen geworfen werden, da sich insbesondere an Steilhängen Nasslawinen ablösen können.