Unwetterbilanz vom Freitag

08.07.2017 erstellt von Dennis Dalter

Auch am Freitag konnten sich vielerorts kräftige Gewitter entladen. Dabei kam es zu Starkregen, Sturmböen und teils mittelgroßem Hagel.

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Hagel mit Korngrößen von rund 4 cm

Nachdem der Donnerstagabend und die Nacht zu Freitag in den westlichen Teilen von Deutschland recht turbulent zugingen, lebte die Gewittertätigkeit in der energiereichen Luft am Freitagnachmittag wieder auf. Diesmal lag der Schwerpunkt allerdings im Süden und Osten des Landes, doch selbst vom Niederrhein und dem Emsland bis zum Harz und Nordhessen konnten sich teils kräftige Schauer und Gewitter bilden.

Aufgrund des teils größeren Hagels mit Korngrößen zwischen 3 und 5 cm hatten unsere Kollegen der Unwetterzentrale vereinzelt die höchste Unwettergefahr der Stufe Violett (siehe Abbildung) ausgerufen. In der Prignitz im Nordwesten Brandenburgs gab es Berichten zufolge Hagelkorndurchmesser von rund 4 cm. Zudem deuten die Niederschlagsmessungen in den einzelnen Gewitterzellen häufig auf Starkregen hin. Da die Schauer und Gewitter auf engstem Raum sehr unterschiedliche Intensitäten aufwiesen, wurden bei weitem nicht alle Niederschlagsmessstationen getroffen. Daher zeigt die Radarsummenkarte teilweise deutlich höhere Mengen an. So sind in der Prignitz, aber am Abend auch südlich von München in nur kurzer Zeit Mengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter gefallen.

Am Samstag kurze Wetterberuhigung, im Südwesten einzelne Wärmegewitter

In der vergangenen Nacht konnte sich das Wetter schließlich beruhigen, und auch heute herrscht abgesehen von einzelnen Schauern oder kurzen Gewittern in der Nordhälfte ruhiges Wetter. Die gewitteranfällige schwülwarme Luftmasse ist uns jedoch erhalten geblieben. Besonders im Süden werden am heutigen Samstag wieder recht verbreitet Werte über 30 Grad erreicht, wobei sich besonders am Nachmittag dort wieder einzelne Wärmegewitter entwickeln können. In der Warnkarte der Unwetterzentrale sind die kritischen Regionen bereits mit einer Vorwarnung markiert.

Sonntag/Montag hohe Unwettergefahr

Brisanter wird die Unwetterlage aber wieder im späteren Verlauf des Sonntags und zum Montag hin. Dann erreicht uns nämlich ein kleines Tief, welches sich derzeit noch über Frankreich und Spanien befindet. Mit diesem Tief kommen von Südwesten her recht verbreitet kräftige Regenfälle und Gewitter auf, wobei diesmal etwas flächendeckender Starkregen droht. Im Laufe des Montags erreichen die gewittrigen Regenfälle dann auch den Nordosten des Landes. Maximalabschätzungen einiger Modelle rechnen dabei regional mit Mengen von annähernd 100 Liter pro Quadratmeter, die im Zeitraum von bis zu 24 Stunden fallen können.