Nachts gebietsweise Frost, auch tagsüber ist es in weiten Teilen Deutschlands kühl. Am Donnerstag werden die Eisheiligen nach Nordosten verdrängt...
Teils kälteste Nacht seit 28 Jahren
Hinter der Kaltfront von Tief XANDER ist gestern erneut ein Schwall Polarluft nach Deutschland gekommen. Diese geriet in Norddeutschland unter Hochdruckeinfluss und es klarte in der Nacht häufig auf, so dass die ohnehin schon kalte Luft weiter auskühlen konnte. Die Kältepole der vergangenen Nacht lagen vor allem in einem Streifen von Nordrhein-Westfalen über Niedersachsen bis nach Schleswig-Holstein und vom südlichen Brandenburg bis nach Sachsen. In diesen Regionen wurde in 2 Meter Höhe leichter Frost von -1 bis -3 Grad gemessen. In einigen Regionen wie z.B. im nördlichen Nordrhein-Westfalen gab es somit die kälteste Nacht seit 28 Jahren. Für neue absolute Minimum-Rekorde im Mai hat es aber nicht gereicht. Aber auch tagsüber bleibt es ziemlich kühl. Derzeit liegen die Temperaturen von West nach Ost 4 bis 12 Grad unter den für diese Jahreszeit üblichen Werten.
Am Boden bis nahe -10 Grad!
In Bodennähe kann die Luft noch stärker auskühlen als in 2 Meter Höhe. Die Referenzhöhe ist 5 cm. In dieser Höhe wurden sogar heute Morgen Werte bis nahe -10 Grad gemessen. An der Wetterstation in Borken in Westfalen wurden -8.8 Grad registriert, in Büsum (Schleswig-Holstein) -8.5 Grad und im niedersächsischen Hameln -7.8 Grad. Luft- und Bodenfrost dürften somit vor allem beim Obst (Apfel- und Erbeerblüte) wieder Schäden verursacht haben.
Noch zwei weitere Frostnächte folgen
Bis einschließlich die Nacht zum Donnerstag gibt es Regionen mit Luft- und Bodenfrost in Deutschland. In der kommenden Nacht klart es vor allem in der Südhälfte auf und hier sind ähnlich tiefe Temperaturen möglich wie letzte Nacht in Norddeutschland: In der Luft 0 bis -3 Grad, am Boden teils deutlich darunter. Dementsprechend besteht auch hier Gefahr für frostempfindliche Obst- und Gemüsesorten. In der Nacht zum Donnerstag besteht nochmals Bodenfrostgefahr in einem Streifen vom südlichen Emsland bis nach Sachsen-Anhalt und Niederbayern. Erst danach werden die Nächte von Südwesten her deutlich milder und auch tagsüber arbeitet sich die 20 Grad-Marke nordostwärts voran. Ungewöhnlich sind solche Frostnächte im Mai aber nicht. Luft- und Bodenfrost sind sogar noch im Juni möglich.