Der Herbst ist noch weit weg

11.09.2016 erstellt von Ronny Büttner

An diesem Sonntag suchen wir den Herbst. In Deutschland herrscht überdurchschnittliches warmes Spätsommerwetter. Vielleicht hat man in Spanien mehr Erfolg bei der Suche?!

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Vielerorts beginnt die neue Woche so, wie die alte Woche aufhörte. Deutschland liegt am Montag an der Westflanke eines Hochs über Osteuropa. In Kombination mit den Überbleibseln eines Höhentiefs über Südeuropa ergibt sich ein stabiles Blockierungsszenario.

Atlantische Tiefdruckgebiete können aktuell von den Britischen Inseln her nur einen nordöstlichen Kurs nehmen. Frontensysteme greifen demnach an diesem Sonntag lediglich in abgeschwächter Form auf den Nordwesten Deutschlands über, wo es vereinzelt etwas Regen geben kann. In feuchtlabiler Luft könnten sich auch im Bergland der Südosthälfte einzelne Schauer oder Gewitter entwickeln – die Betonung liegt auf „könnten“. Vielerorts überwiegt hoher Luftdruck, einhergehend mit trockenem und oft sonnigem Wetter.

Zum Montag verstärkt sich das mit seinem Schwerpunkt über Polen liegende Hoch sogar noch etwas, wodurch der Einfluss atlantischer Tiefs auf den Wetterablauf über Mitteleuropa gänzlich unterbunden wird. Nur stellenweise sollten sich in der eingeflossenen Luftmasse Wolken entwickeln können, selbige dienen dann höchstens als Schattenspender. Temperaturtechnisch ist der Herbst am Montag nur über Island, ansatzweise oder mit viel Vorstellungskraft noch über Großbritannien und der Nordhälfte Skandinaviens zu erahnen. Ansonsten herrscht verbreitet sehr warmes bis heißes Wetter, wobei die zu erwartenden Maxima teils 10 bis 15 Grad über den sonst zu dieser Jahreszeit typischen Höchsttemperaturen liegen. Selbst auf Spitzbergen geht es nur vorübergehend mal in den leichten Frostbereich. Wir in Deutschland können den Herbst am ehesten durch die früher einsetzende Dunkelheit erahnen bzw. erleben.

Herbstlich kühl? Nur im Südwesten Europas!

Eine interessante Entwicklung ist zum Dienstag zu erwarten. So soll sich eine Zone tiefen Luftdrucks vom Ostatlantik her auf das Seegebiet der Biskaya ausweiten. Als steuerndes Element wird sich nachfolgend ein Höhentief herauskristallisieren, welches zunächst von den Britischen Inseln, dem Westen Frankreichs bis nach Spanien und Portugal die Entwicklung von Schauern und Gewittern unterstützt. Demgegenüber steht ein kräftiges Hoch über Finnland, der Ostsee und den Baltischen Staaten. Deutschland profitiert weiterhin von der Nähe zu dem nordosteuropäischen Hoch. Bei insgesamt 10 bis 12 Sonnenstunden werden abseits der Küste und der höheren Bergregionen abermals Höchstwerte um 30 Grad erwartet.

Am Mittwoch weitet sich die Zone tiefen Luftdrucks von der Biskaya her etwas weiter ost- bzw. südostwärts aus. Kräftigere Niederschläge mit Unwettergefahr sind gebietsweise von Frankreich bis nach Korsika und Sardinien sowie im Bereich der Westalpen denkbar. In Deutschland und Osteuropa dauert der Hochdruckeinfluss noch an. Die Höchstwerte verbleiben in weiten Teilen Europas auf einem für diese Jahreszeit sehr hohen Niveau. Verhältnismäßig kühles Wetter wird lediglich in Spanien und Portugal oder dem westlichen Mittelmeerraum angeboten. Einen ausführlichen Blick auf das bevorstehende Wetter in Deutschland gibt es am morgigen Montag an dieser Stelle.