An der Südflanke unseres Spätsommerhochs ist es gebietsweise ungemütlich
Eigentlich ist der September eine recht günstige Reisezeit für das Mittelmeer, die ganze große Hitze ist vorbei, aber es ist immer noch hochsommerlich warm und meist auch sehr sonnig. Auch die Wassertemperaturen sind angenehm und die Strände meist deutlich weniger bevölkert als noch im August. In diesen Tagen sorgt aber ein recht hartnäckiges Höhentief in einigen Regionen immer wieder für teils kräftige Schauer und Gewitter, auch auf dem Balkan gab es heftige Unwetter.
Angefangen hatte alles schon zu Beginn dieser Woche. Ausgehend von Tiefdruckgebieten über Nordeuropa kam es zu einem sogenannten "Cut-Off-Prozess", bei dem sich kalte Luft in höheren Luftschichten von der allgemeinen Westwindzirkulation über Nordeuropa abschnürt hat und südwärts in Richtung Mittelmeer "abgetropft" ist. Die großen Temperaturunterschiede zwischen den bodennahen und höheren Luftschichten, der relativ niedrige Luftdruck in größeren Höhen im Vergleich zur Umgebung sowie die hohe Luftfeuchtigkeit lieferten dann ideale Entstehungsbedingungen für teils unwetterartige Regenfälle und Gewitter. Betroffen war ein relativ großes Gebiet vom Kroatien bis nach Griechenland und über die Adria hinweg nach Italien. Lokal kam es dabei zu Überschwemmungen und Erdrutschen, auch einige Wasserhosen wurden gesichtet.
Auch an diesem Wochenende und zu Beginn der kommenden Woche hält die wechselhafte Witterung in diesen Regionen noch an. Auch die Balearen sind davon vorübergehend betroffen. Wieder werden sich teils kräftige Schauer und Gewitter entwickeln, ganz allmählich nimmt jedoch ihre Häufigkeit ab. Dafür könnte in West- und Südwesteuropa die Unwettergefahr bald steigen, einige Modellrechnungen deuten ein Höhentief über Spanien und Südfrankreich an. Bei uns in Mitteleuropa hingegen wird sich wieder sonniges, sehr warmes und trockenes Hochdruckwetter einstellen.