Wetter weltweit - Monsun in Asien, Hitze in Mittel- und Südeuropa

17.07.2016 erstellt von Ronny Büttner

Heute blicken wir unter anderem auf die Regensaison in Süd- und Ostasien sowie auf die bevorstehende Hitze in Mitteleuropa.

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Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. An diesem Sonntag sehen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Heftiger Monsun, Rekordflut in China

Die Regensaison ist in diesem Jahr in weiten Teilen Chinas stark ausgeprägt. Der Monsun hat bereits massive Schäden durch Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht. Die Situation wurde durch den Landgang des Taifuns NEPARTAK vor rund einer Woche noch verschärft. Nach Medienberichten sind seit Juni über 200 Tote zu beklagen, etwa 100 Menschen werden vermisst. Schätzungen gehen von der zweitteuersten Naturkatastrophe in der Geschichte Chinas aus, übertroffen nur von der Flut im Jahr 1998. Der Regen wird auch an diesem Sonntag und in der neuen Woche ein Thema bleiben, wobei im Süden und besonders im Osten von China weitere Unwetter zu befürchten sind. Beunruhigt sind demnach nicht nur die Bewohner in den Städten entlang des Jangtsekiang, dem längsten Fluss Chinas, auch in anderen Regionen herrscht weiterhin Hochwassergefahr.

Hauptverantwortlich für diese markanten Regenfälle ist die sogenannte Mei-Yu-Front, auch Mai-yu oder Baiu genannt. Dieses besondere Wettersystem ist üblicherweise im Zeitraum Mai bis Ende Juni in Taiwan und dem Südosten Chinas wetterwirksam. Nachfolgend, wie auch in diesem Jahr, verlagert sich die Front nordwärts in den Bereich des Jangtsekiang, aber auch Japan, Korea und Nordchina sind im Juli und August regelmäßig von diesem Wetterphänomen betroffen. In der neuen Woche steht dem Süden und Osten Chinas weiterer, mitunter wieder ergiebiger Regen bevor, etwas außen vor ist der mittlere Norden. Die Regenzeit dauert in Indien, Teilen Pakistans sowie allgemein in Süd- und Südostasien in den nächsten Tagen an.

Überschwemmungen in Kanada

In den letzten Tagen führten heftige Regenfälle auch in Teilen Kanadas zu Überflutungen. Besonders betroffen waren und sind einige Regionen im Bundesstaat Alberta, darunter auch Großstädte wie Edmonton und Calgary. An diesem Sonntag soll sich das Wetter in Alberta beruhigen, doch steht einigen Regionen Kanadas eine wetteraktive, mitunter regenreiche neue Woche bevor. Aus heutiger Sicht liegen die Regenschwerpunkte, über die nächsten sechs Tage gemittelt, in der Nordwest- und Osthälfte.

Hochsommerliches Temperaturniveau in Europa

Die neue Woche beschert nicht nur Deutschland einen neuerlichen hochsommerlichen Abschnitt, in vielen Ländern Europas wird ein markanter Temperaturanstieg erwartet. Von Westeuropa her verlagert sich ein Höhenrücken und mit ihm verbunden eine Hochdruckzone am Boden mehr und mehr nach Mitteleuropa, diese ist für ein paar Tage wetterbestimmend. Demgegenüber steht tiefer Luftdruck über dem Osten und später auch über dem Nordwesten Europas. Im Übergangsbereich der Luftmassen polaren und subtropischen Ursprungs können sich je nach Tag und Region heftige Unwetter entwickeln. Deutschland gelangt von Donnerstag bis Samstag wieder in den Einflussbereich tiefen Luftdrucks und die Hochdruckzone wird abgebaut. Die nachfolgend zu uns einfließende Luft bleibt jedoch warm bis sehr warm und ist sehr feucht. Dabei steigen die Gewitterneigung und auch die Unwettergefahr an.