Im Osten nochmals heiß, gebietsweise neue Gewitter

15.08.2015 erstellt von Christian Schubert

Die Luftmassengrenze setzt sich in den nächsten Tagen fest, teils mit größeren Regenmengen und Gewittern

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Eine zu Tief EBERHARD gehörende Luftmassengrenze liegt momentan quer über Deutschland, sie trennt heute schwülheiße Luft über dem Osten von mäßig warmer Atlantikluft im Westen und Südwesten. Örtliche, aber teils kräftige Schauer und Gewitter sind die Folge. Das Frontensystem wird sich in den nächsten Tagen über uns fest setzen.

Nach Gewittern am Freitag und in der vergangenen Nacht lokale Überschwemungen

Bereits gestern Nachmittag und Abend traten von Baden-Würtemberg und Bayern bis in die Mitte gebietsweise kräftige Gewitter auf, mit am stärksten getroffen hat es dabei einige Regionen im Osten Thüringens. Heftige Regenfälle führten hier teilweise zu Überflutungen, die Station Schmieritz-Weltwitz im Saale-Orla-Kreis meldete innerhalb nur einer Stunde 52 l/m². Heftige Windböen wehten im Schkölen im Saale-Holzland-Kreis sogar 5 Hochspannungsmasten um und die Regenfällen setzen fast das gesamte Ortszentrum unter Wasser. In der vergangenen Nacht waren Schauer und Gewitter vor allem in einem breiten Streifen von der Nordsee über Sachsen-Anhalt, Westsachsen bis nach Bayern aktiv.

Im Osten noch viel Sonne und schwüle Hitze

Heute nun werden im Osten auf der Vorderseite des Tiefdrucksystems nochmals Temperaturen um oder über 30 Grad erreicht, am heißesten wird es in Odernähe mit bis zu 34 Grad, dazu scheint zwischen Ostsee und Erzgebirge für viele Stunden die Sonne. Die Tiefdruckrinne bleibt aber quer über Deutschland liegen und so sind heute gebietsweise wieder Schauer und Gewitter möglich, wobei diese weiter kräftig ausfallen können und lokal besteht Unwettergefahr, vor allem durch Starkregen. Am wenigsten wahrscheinlich erscheinen solche Entwicklungen momentan nach Südwesten hin, aber für die aktuelle Einschätzung loht ein Blick auf die Seite der Unwetterzentrale.

 

Sonntag bringt vemehrt gewittrige Regenfälle, Südwesten eher außen vor

Morgen wird sich an der Wetterlage nur wenig ändern, die Luftmassengrenze bleibt über Mitteleuropa liegen und verlagert sich auch in den folgenden Tagen nur ganz langsam, da ein Hochdruckgebiet über Skandinavien beständig dagegen hält. Weil sich jedoch gleichzeitig der Tiefdruckeinfluss von Westeuropa her verstärkt (der zugehörige Höhentrog stößt bis in den zentralen Mittelmeerraum vor), muss am Sonntag häufiger mit kräftigen Gewittern und Regenfällen gerechnet werden, die Regionen im Südwesten und Süden sind bereits im Bereich der stabileren Atlantikluft und bleiben wohl eher außen vor. Im Nordosten können sonnige Phasen die Temperatur zum vorläufig letzten Mal bis auf 30 Grad ansteigen lassen. Damit geht die bereits länger anhaltende Hitzeperiode dann auch dort zu Ende. Die Anzahl der heißen Tage ist in diesem Jahr bereits deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. So gab es in Mannheim beispielsweise bis zum 12.8. an 28 Tagen über 30 Grad, im Mittel von 1981 bis 2010 waren es pro Jahr nur 16,7 Tage.