Weltwetter-Übersicht

12.10.2014 erstellt von Christian Schubert

Unter anderem mit einem Blick auf die Temperaturen in Europa und auf der Südhalbkugel.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Ziemlich warm, beziehungsweise mild startet die neue Woche in weiten Teilen Europas, ausgenommen davon sind eigentlich nur die Britischen Inseln, Teile der Iberischen Halbinsel und der Norden Skandinaviens. Ein Tiefdruckkomplex mit Zentrum über der Biskaya schaufelt Luftmassen aus dem Norden Afrikas und dem Mittelmeerraum nach Norden. Teilweise liegen die Temperaturen rund 10°C über den jahreszeitlichen Mittelwerten. So wird auch in Deutschland recht verbreitet die 20°C-Marke überschritten. Gleichzeitig drohen zum Wochenbeginn aber auch neue unwetterartige Regenfälle in Norditalien, im Südstau der Alpen und in der Provence. Relativ viel Wind und zeitweise hoher Wellengang ist an portugiesischen Atlantikküste zu erwarten. Im weiteren Verlauf der Woche fallen die Temperaturabweichungen von den Normalwerten nicht mehr ganz so stark aus, weil die Höhenströmung insgesamt wieder etwas mehr auf West dreht. Zum kommenden Wochenende deutet sich dann aber vor allem über Westeuropa wieder ein stärkerer Warmluftvorstoß an.

Über Asien sind derzeit zwei Tropenstürme aktiv. „Hudhud“ sorgt im Nordosten Indiens für heftige Regenfälle und anfangs Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h, allerdings schwächt sich das System am Montag rasch ab.  Die Niederschlagsummen sind bis Mittwoch aber beachtlich, lokal können 90 bis 150 Liter pro Quadratmeter zusammen kommen. Im Süden Japans macht sich „Vongfong“ bemerkbar, besonders in den Regionen von Kagoshima bis Osaka kann der Wind Geschwindigkeiten um 120 km/h erreichen. Zudem können Regenmengen von örtlich um 100 l/m2 in 24 Stunden zu lokalen Überschwemmungen und Erdrutschen führen.

Auf der Südhalbkugel fallen in der neuen Woche mehrere Zonen mit ungewöhnlich hohen Temperaturen auf. Ein Gebiet erstreckt sich von Mauritius über Madagaskar bis zum Kongo und nach Zambia mit Höchstwerten von teils über 35°C. Noch heißer wird es aber vom Süden Brasiliens bis nach Bolivien, Paraguay und den Norden Argentiniens, dort steigt die Temperatur teilweise bis auf 40°C.

In den USA startet die neue Woche mit erhöhtem Unwetterpotential vor allem von Texas bis hinauf nach Iowa und Illinois. Dort können am Montag schwere Gewitter mit heftigem Starkregen und Tornados auftreten. Am Dienstag und Mittwoch verlagert sich das wetteraktive System mehr und mehr zur Ostküste, es muss dabei weiterhin mit kräftigen Gewittern und intensiven Regenfällen gerechnet werden. Auch außerhalb der Gewitter kommt es gebietsweise zu stürmischen Böen.