Weltwetter-Übersicht

05.10.2014 erstellt von R. Büttner

Was macht der Taifun in Japan? Ein Hurrikan nimmt Kurs auf Mexiko und die Witterung in Europa.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen etwas genauer an.

Update Taifun 'Phanfone'

Heute und am Montag wird der Wirbelsturm in Japan noch für Unruhe sorgen, denn der Taifun zieht nur langsam entlang der japanischen Küste nach Nordosten weiter. Regional ist in den kommenden 24 Stunden mit heftigen Regengüssen (gebietsweise sind über 200 Liter möglich) und natürlich auch mit kräftigem Wind zu rechnen. Am Sonntagmorgen wurde 'Phanfone' noch in der Kategorie 3 gelistet mit Windgeschwindigkeiten von 180 bis 212 km/h. Im heutigen Tagesverlauf wird sich der Taifun zwar weiter abschwächen, dabei aber nicht an Gefährlichkeit verlieren, denn auch mit Windgeschwindigkeiten von 120 bis 179 km/h stellt der Sturm weiterhin eine Gefahrenquelle dar. Am Dienstag soll 'Phanfone' schließlich wieder als Tropensturm gelten und keinen größeren Einfluss mehr auf das Wetter in Japan haben. Anschließend folgen ein paar Tage der Ruhe, ehe bereits zum kommenden Sonntag mit 'Vongfong' ein weiterer Taifun auf das Land der aufgehenden Sonne treffen könnte.

Hurrikan 'Simon'

Der Wirbelsturm liegt aktuell über dem östlichen Pazifik vor der mexikanischen Küste. 'Simon' hatte sich am gestrigen Samstag deutlich verstärkt, es wurden maximale Windgeschwindigkeiten knapp über 215 km/h gemessen, dies entspricht der Kategorie 4 auf der anerkannten Saffir-Simpson Skala. Glücklicherweise liegt das Tief noch weit genug vom Festland entfernt. Dieser Wirbelsturm ist bereits der achte größere Hurrikan in der aktuellen pazifischen Hurrikan-Saison. In den nächsten Tagen soll sich 'Simon' auf seiner nordöstlichen Zugbahn zwar signifikant abschwächen, doch auch als Tropensturm bleibt er gefährlich. Heftige Regenüsse können beispielsweise Überflutungen herbeirufen. Der Niederschlagsschwerpunkt dürfte wieder über der Region Baja California liegen. Und allgemein ist entlang der nordwestlichen mexikanischen Küste bis einschließlich Dienstag mit erhöhter Brandung zu rechnen. Demnach bestehen durchaus Gefahren für Strandurlauber. Doch mit dem Erreichen des Festlands sollten die Tage von 'Simon' gezählt sein. Schon im Verlauf der zweiten Wochenhälfte wird sich das Tief sehr wahrscheinlich auflösen.

Witterung Europa

Über Europa herrscht derzeit ein interessanter Streit zwischen Hoch und Tief. Einer markanten Tiefdruckzone über dem Nordwesten steht eine kräftige Hochdruckzone im Nordosten gegenüber. Mitteleuropa liegt quasi zwischen den Stühlen und profitiert je nach Tag und Region von einem der beiden steuernden Systeme. In der zweiten Wochenhälfte sind durch südliche Strömung vor allem im Alpenraum und in Deutschland ungewöhnlich milde Höchstwerte möglich. Deutlich kühler und unbeständiger dürften die kommenden Tage hingegen auf den Britischen Inseln verlaufen. In regelmäßiger Abfolge überqueren Tiefs mit ihren Niederschlagsfeldern die Inselgruppen. Doch die atlantischen Tiefdruckgebiete werden mit ihren Frontensystemen auch andere Teile Europas erfassen. So können in der neuen Woche in Portugal, in der Nord- und Westhälfte Spaniens, in Teilen Frankreichs, in den Benelux-Ländern sowie in Skandinavien zeitweise ergiebige Niederschläge nicht ausgeschlossen werden. Deutlich ruhiger sollte die neue Woche von Polen, Tschechien, der Slowakei bis nach Rumänien verlaufen.

Ein eher unruhiger Wochenauftakt steht der Balkanhalbinsel bevor. Betroffen sind zunächst Griechenland, Albanien, Mazedonien und teils Bulgarien. Kräftige Gewitter bzw. Unwetter können regional für Überflutungen sorgen. Das nahegelegene warme Mittelmeer stellt mehr als genügend Feuchtigkeit und somit reichlich Energie für die Entwicklung hochreichender Gewittersysteme zur Verfügung. Am Dienstag kommen die Gewitter etwas mehr nach Norden voran, können somit auch andere Länder der Balkanhalbinsel erfassen. Erst zum Donnerstag soll sich das Wetter in der Region deutlich beruhigen.

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