'Phanfone' trifft an diesem Wochenende auf Japan. Es drohen schwere Regenfälle, Sturm und Schlammlawinen.
Erst vor kurzem berichteten wir über eine mögliche Bedrohung für das Land der aufgehenden Sonne durch den Taifun. Seit Samstagmorgen gilt 'Phanfone' sogar als Supertaifun mit Windgeschwindigkeiten über 213 km/h. Noch hat das Tief Japan nicht erreicht, doch dieses Wochenende werden durch den Taifun einige Regionen mit schweren Überschwemmungen und Sturmschäden rechnen müssen.
Heute um 8:00 Uhr MESZ (15:00 Uhr Ortszeit Tokio) lag das Zentrum von 'Phanfone' etwa 1300 Kilometer südwestlich der Megametropole Tokio über dem offenen Meer. Das Auge des Taifuns ist gut erkennbar (siehe Abb. 1) und die typische spiralförmige Struktur der Wolkenbänder wirkt aus großer Entfernung eindrucksvoll. Auf einer nordöstlichen Zugbahn soll der Taifun in den nächsten 48 Stunden quasi parallel zur Südostküste Japans ziehen und erst am Montagabend an Einfluss verlieren. Das markante Tief wird an diesem Wochenende wohl viele Regionen der Inselgruppe mit seinen Niederschlagsfeldern erfassen und auch der Sturm sowie der erhöhte Wellengang an der Küste könnten zum Problem für die Bewohner werden.
Die japanischen Behörden befürchten schwere Überschwemmungen und haben bereits erste Vorab-Notfallpläne mit den Provinzen abgesprochen. Glücklicherweise ist mit einer Abschwächung des Tiefs in den nächsten 12 bis 24 Stunden zu rechnen, den Status Supertaifun sollte 'Phanfone' nur vorübergehend halten können.
Der große und gut organisierte Taifun gelangt zum Sonntag in eine Region, in welcher die Bedingungen für eine Intensivierung nicht mehr so ??günstig sind. 'Phanfone' erreicht etwas kühlere Gewässer. Aber auch die Höhenströmung und die Windscherung sprechen nicht für eine weitere Verstärkung des Taifuns.
Unwettergefahr
Nach letzten Berechnungen wird der Wirbel am Sonntag vor allem die Hauptinsel Honshu treffen, voraussichtlich als Taifun der Kategorie 1 bis 2, demnach mit maximalen Windgeschwindigkeiten von 119 bis 179 km/h. Neben dem Wind sind bereits heute gebietsweise erste schwere Regenfälle zu erwarten, im weiteren Verlauf (nächsten 36 Stunden) können Sturzfluten und Schlammlawinen nicht ausgeschlossen werden. Derartige Wirbelstürme sind durchaus in der Lage 24-stündige Niederschlagsmengen von 100 bis über 300 Liter pro Quadratmeter hervorzubringen. Der Süd- und Südostküste Japans droht zudem eine Sturmflut.
Wie geht es weiter?
Erst von Montag auf Dienstag ist Japan wohl aus dem Gröbsten heraus, doch steht mit dem Tropensturm 'Vongfong' bereits ein potentieller Nachfolger bereit. Selbiger liegt über dem westlichen Pazifik, hatte sich am Donnerstag aus einem markanten Gewittersystem gebildet und könnte in etwa 7 bis 10 Tagen Japan als Taifun erreichen.
Mit MeteoEarth können Sie den Taifun jederzeit beobachten.