Rekordwärme in Nordamerika

27.09.2014 erstellt von R. Büttner

Eine Hitzewelle sorgt bereits seit ein paar Tagen für Höchstwerte über 30 Grad - sogar in Teilen Kanadas!

Man mag es kaum glauben, doch in den letzten Tagen wurde in einzelnen Regionen Kanadas die 30-Grad-Marke geknackt und auch in den USA kamen zahlreiche Menschen ins Schwitzen.

Nach einem verhältnismäßig kühlen Sommer hat sich nun im mittleren Nordamerika eine Hitzewelle eingestellt. Bereits am letzten Donnerstag stieg die Quecksilbersäule in den Thermometern regional auf Rekordwerte für diese Jahreszeit. Besonders heiß wurde es in Montana, Wyoming, dem westlichen North Dakota, aber auch in den südlich-zentralen Gebieten Kanadas.

Erstaunlich heiße 36,7 Grad wurden am Donnerstag an der Station bei Terry im US-Bundesstaat Montana gemessen. Ebenso erwähnenswert sind die 36,1 Grad aus Williston in North Dakota. Zwar kommt es Ende September hin und wieder mal regional zu ungewöhnlich hohen Temperaturen, doch in diesem Fall sind ganze Bundesstaaten von der Hitzewelle betroffen - eher untypisch für die Jahreszeit und in dieser Größenordnung.

Am gestrigen Freitag kam der Spätsommer wieder voll in Fahrt. Einige Stationen meldeten die höchsten Werte, die jemals Ende September gemessen wurden. So konnte beispielsweise die Stadt Rapid City in South Dakota bemerkenswerte 35 Grad verbuchen (der alte Tagesrekord stammte aus dem Jahr 1894). Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Stadt nur zwei Wochen zuvor den frühesten Schneefall (mit geschlossener Schneedecke) der Aufzeichnungsreihe registrierte.

Sehr ungewöhnlich zu dieser Jahreszeit sind Temperaturen über 30 Grad in Kanada. Regina, die Hauptstadt der Provinz Saskatchewan, meldete am 25. September bemerkenswerte 33,1 Grad. Dies war zeitgleich der heißeste Tag des Jahres in der Region. Am gestrigen Freitag sind in der Kleinstadt Swan River in Manitoba (etwa auf 52 Grad nördlicher Breite) heiße 35 Grad gemessen worden. Noch wurde es nicht offiziell bestätigt, doch es könnte sich dabei um die höchste Temperatur handeln, die jemals so weit im Norden des nordamerikanischen Kontinents Ende September gemessen wurde. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur für Swan River am 26. September beträgt 16 Grad.

Woher kommt die Wärme?

Die Großwetterlage begünstigt schon seit ein paar Tagen das Vorankommen sehr warmer Luftmassen aus dem Golf von Mexiko. Auf der Vorderseite eines sogenannten Troges wird mit südlicher Strömung heiße Luft bis weit nach Norden transportiert. Der angesprochene Trog oder die Zone tiefen Luftdrucks liegt über dem Westen des nordamerikanischen Kontinents und soll sich bis zum kommenden Wochenende nur langsam ostwärts verlagern. Im Bereich der Luftmassengrenze können sich allerdings heftige Schauer und schwere Gewitter entwickeln, durchaus mit Unwettergefahr.