Hurrikan 'Odile' - Gefahr für Surfer

13.09.2014 erstellt von Frank Abel

Tropensturm 'Odile' entwickelt sich vor Mexiko zum Hurrikan, Gefahr besteht bis nach Kalifornien

Es ist Hurrikansaison auf dem Atlantik und Ostpazifik. Und nachdem Hurrikan "Norbert" bereits vor eineinhalb Wochen an der Halbinsel Niederkalifornien vorbeizog, folgt Tropensturm "Odile" auf ähnlichem Kurs nach. Dabei begegnet er einem weiteren tropischen Tief. Welche Gefahren lauern für Mexiko und Kalifornien?

Entgegengesetzte Bewegung

Der Anblick bei Meteoearth.com ist schon etwas kurios: Schaltet man den StormTracker ein und dreht die Erde so, dass man den Ostpazifik im Auge hat, so stellt man bei der angezeigten Zugbahnprognose fest, dass dich der Tropische Sturm "Odile" genau entgegengesetzt zum tropischen Tiefdruckgebiet "Sixteen" bewegt: Der eine nach Nordwesten, der andere nach Südosten.

Andererseits ist dies recht leicht zu erklären: "Odile" ist zum aktuellen Zeitpunkt bereits deutlich kräftiger als das nur schwach organisierte System "Sixteen" (Namen werden dabei erst vergeben, wenn ein Tropisches Tiefdruckgebiet den Status eines Tropensturms erreicht hat).

Der Wind rotiert dabei ja auf der Nordhalbkugel in einem Tiefdruckgebiet gegen den Uhrzeigersinn, daher sorgt "Odile" dafür, dass das Tropentief in entgegengesetzter Richtung an ihm vorbei geführt wird.

"Odile" wird zu Hurrikan, "Sixteen" verschwindet

Und nicht nur das: Damit ein Tropisches Tief zu einem Hurrikan heranwachsen kann, benötigt es hochreichende Konvektion, dass also die energiereiche, feucht-warme Luft bis weit nach oben in höhere Luftschichten getragen werden kann. Ändert sich jedoch der Wind mit der Höhe, so ist dieser Transport geschwächt. Für eben diese so genannte Windscherung sorgt dann die Nähe zu Tief "Odile", weswegen sich das Tropische Tief "Sixteen" in den nächsten Tagen auflösen wird.

Das bedeutet für die kommenden Stunden und Tage, dass sich "Odile" weiter verstärken wird, während er wahrscheinlich am heutigen Samstag zu einem Hurrikan heranwachsen wird, die höchsten mittleren Geschwindigkeiten also 118 km/h überschreiten. Sonntagmittag unserer Zeit wird "Odile" mit Mittelwinden von rund 165 km/h und Windspitzen von über 200 km/h vor der mexikanischen Halbinsel Niederkalifornien vorbeiziehen. Das US-Hurrikanzentrum NHC hat dabei Hurrikan-Vorwarnungen für die südliche Spitze von Manzanillo bis nach Cabo Corrientes ausgesprochen.

Lebensgefahr für Surfer bis Kalifornien

Während dabei extremer Regen vor allem für die Ostküste Mexikos und nur den extremen Süden Niederkaliforniens ein Thema ist, und auch die kräftigsten Orkanböen wohl über dem Pazifik bleiben, ist es vor allem der Wellengang, von dem viel Gefahr ausgeht. Die vom Hurrikan ausgehenden Wellen können dabei bis nach Kalifornien reichen. Gefährlich für die ambitionierten Surfer sind neben dem starken Wellengang vor allem die Brandungsrückströme.

Brandungsrückströme sind starke, auf das Meer gerichtete Strömungen und die häufigste Ursache für Badeunfälle. Sie entstehen, wenn die Wellen auf breiter Front auf die Küstenlinie zulaufen, dort allerdings auf ein Hindernis wie zum Beispiel eine Sandbank treffen. Das Wasser kann dadurch nicht ohne Störung wieder zurück auf das Meer hinaus, sondern bündelt sich zum Beispiel an den Lücken zwischen diesen Hindernissen. An dieser Stelle entsteht dann eine sehr kräftige, ablandige Strömung. Die abschließenden Bilder aus Kalifornien von Hurrikan Norbert vom 04.09.14 lassen deutlich erahnen, wie gefährlich das Wasser dann sein kann:

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