Einige Teile Europas bleiben eher kühl, andernorts steigt die Temperatur aber auf ungewöhnlich hohe Werte.
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMW) für die globale Temperatur am Dienstag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Europa
Die relativ kühle Witterung der letzten Tage wird sich auch in der neuen Woche in einigen Teilen Europas fortsetzten, dies betrifft vor allem die Britischen Inseln und einen breiten Streifen von Frankreich über Deutschland und Polen bis zum Baltikum sowie zur Slowakei hin. Meist liegen die Höchstwerte nur im Bereich von 16 bis 23°C, in Schottland oft auch unter 15°C. Auch der Alpenraum sowie Nord- und Mittelitalien verbleiben unter den jahreszeitlichen Durchschnittswerten. Gleichzeitig hält die wechselhafte Witterung unter dem dominierendem Tiefdruckeinfluss an. Mit dem Tief YASMIN frischt der Wind am Montag am Ärmelkanal und in Nordfrankreich kräftig auf und es sind stürmische Böen möglich. In der ersten Wochenhälfte muss in West- und Mitteleuropa sowie in Finnland gebietsweise auch mit recht beachtlichen Regenmengen gerechnet werden. Andere Regionen am Mittelmeer und auch am Schwarzen Meer sind dagegen normal oder leicht überdurchschnittlich temperiert und unter Hochdruckeinfluss überwiegend sonnig.
Nordamerika
Einen ziemlich heißen Wochenstart erleben dagegen weite Teile der USA mit Ausnahme der nördlichen Teile des mittleren Westens. Der Schwerpunkt der Hitze liegt in den Bundesstaaten Kalifornien, Texas, Oklahoma, Kansas, Missouri, Arkansas und Louisiana, gebietsweise steigt die Temperatur dort auf Werte von 35 bis nahe 40°C. Über den Bahamas formiert sich der derzeit ein tropischer Sturm, der sich allerdings nach den aktuellen Prognosen nicht besonders intensivieren soll und wahrscheinlich an der Westküste der Vereinigten Staaten kaum zu spüren sein wird. Damit setzt sich die bislang schwache Hurrikansaison auf dem Nordatlantik fort. Nach aktuellen Berechnungen des staatlichen amerikanischen Wetterdienstes NOAA soll die Zahl der Hurrikane mit 3 bis 6 in diesem Jahr auch unter dem Durchschnitt verbleiben, wobei nur 2 die Kategorie 3 oder höher erreichen sollen.
Asien
Hitze in einem für diese Region ungewöhnlich Ausmaß findet sich auch im Norden Indiens. Hier macht der Monsun derzeit Pause und die Sonne heizt die Luft teils bis auf Werte über 40°C an. Auch im Westen und Süden Australiens werden deutliche höhere Temperaturen als im langjährigen Mittel erreicht. Weltweite Spitzenreiter bei den Höchstwerten sind in der kommenden Woche aber der Irak und Teile der Arabischen Halbinsel mit für mitteleuropäische Verhältnisse unvorstellbaren 45 bis 50°C.