Erst seit etwa einer Woche sind die Großen Seen im Norden der USA offiziell eisfrei.
Während der vergangene Winter bei uns eher „human“ ausfiel, gab es in Nordamerika diverse markante und langanhaltende arktische Kaltluftvorstöße, einige Blizzards sowie neue Schneerekorde. Erst seit einer Woche sind die Großen Seen nun offiziell eisfrei.
Der Winter ist bei uns längst Geschichte und die Woche zeigte sich in vielen Teilen Europas bereits hochsommerlich. Auch die Badeanstalten sowie die Gewässer wurden bereits von zahlreichen Menschen belagert. An den letzten Winter erinnert bei uns nichts mehr.
Kaltes Frühjahr
Doch im Nordosten der USA sind die sogenannten Großen Seen erst seit gut einer Woche amtlich eisfrei. Nach Angaben der amerikanischen Nationalen Ozean- und Atmosphärenverwaltung (NOAA) ist seit dem 6. Juni auch der Lake Superior frei von Eis. Damit hat der vergangene Winter nun wohl seinen letzten Rekord in Nordamerika erreicht, denn seit mehr als 40 Jahren hat sich das Eis auf dem Lake Superior nicht mehr so lange halten können. Kein Wunder, denn in der Region der Großen Seen lag die Durchschnittstemperatur vom 1. Januar bis zum 1. April teils sieben Grad unter dem Mittel. Diese unterdurchschnittlichen Temperaturwerte sowie mitunter intensive Niederschläge begünstigen die Ausbreitung bzw. die Mächtigkeit der Eisdecke. Selbst Mitte April lagen noch gut 38 Prozent der Fläche der Großen Seen unter Eis. Da die Wasserwege zu diesem Zeitpunkt nur bedingt beschiffbar waren, hatte vor allem die Stahl- und Autoindustrie unter diesem Umstand zu leiden. Die Handelsschiffe lagen über Monate still am Pier.
Eis bis Mitte Mai
Erst im Mai sorgten überdurchschnittliche Temperaturen für einen deutlichen Rückgang der Eisbedeckung. Ein großer Teil der alten Wirtschaftswasserwege konnte wieder genutzt werden. Dennoch dauerte es bis Mitte Mai, bis die letzten Eisbrecher der Küstenwache ihren Dienst einstellen konnten.
Aktuell kann man die Wassertemperatur der Großen Seen als recht kühl oder kalt bezeichnen. Dieser Umstand ist natürlich auch für die Umgebung wichtig, denn die Entwicklung der Wassertemperatur hat auch im Sommer einen direkten Einfluss auf das lokale Wettergeschehen und die Witterung. So werden bei niedrigen Wasseroberflächentemperaturen weniger Gewitter oder Unwetter in der Region erwartet.