Heute mit dem Blick auf die Witterung in Europa, Hitze in Nordwestafrika und mögliche Unwetter in Ostasien.
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.
Europa
Mit diesem Sonntag stellt sich in vielen Regionen von Nord-, West- und Mitteleuropa eine kühle Witterungsphase ein. Ein markanter Langwellentrog (ausgedehnte Zone tiefen Luftdrucks) erstreckt sich von subpolaren Breiten über die Nordsee hinweg südwärts bis zu den Alpen. In den nächsten Tagen vergrößert sich die Amplitude sogar noch etwas, der Einfluss von Tiefdruckgebieten nimmt dann auch im Adriaraum zu. Somit ist der Weg frei für das Vorankommen kühlerer Luftmassen aus nördlichen Breiten. Westlich und östlich dieser Tiefdruckrinne bleibt hoher Luftdruck wetterbstimmend und auf der Vorderseite, der in der Höhenströmung eingebetteten Tiefs, kann warme Luft sehr weit nach Norden vordringen. Dieser Warmluftvorstoß wird sich vor allem rund um das Kaspische Meer, in Kasachstan und in Teilen Westrusslands bemerkbar machen, sich zudem im weiteren Wochenverlauf intensivieren. Tagsüber wird sich die Luft vielerorts auf 20 bis 30°C erwärmen, örtlich sogar noch leicht darüber. Im westlichen Kasachstan droht sogar eine vorübergehende Hitzewelle bei Werten von 30 bis 35°C.
Besonders im Grenzbereich der Luftmassen können sich zu dieser Jahreszeit mitunter kräftige Unwetter entwickeln. Der Fokus möglicher Starkniederschläge liegt in den kommenden Stunden im östlichen Alpenraum sowie im nordöstlichen Italien. Ab Montag wird sich der Schwerpunkt möglicher intensiver Niederschläge zunehmend in den östlichen Adriaraum verlagern. Vor allem im Bereich Slowenien, Ungarn und Rumänien sowie südlich davon kann es je nach Tag und Region starke Gewitter geben. Gebietsweise sind Überschwemmungen, Erdrutsche und Schäden an der Infrastruktur denkbar. Hinzu kommen Sturmböen, lokal sind sogar schwere Sturmböen möglich. Auch im Bereich einer Front, welche sich am Montagmittag in etwa von Budapest über Minsk bis St. Petersburg erstreckt und sich im Tagesverlauf ostwärts verlagert sind kräftigere Niederschläge und Gewitter möglich.
In Deutschland beginnt die neue Woche wechselhaft und phasenweise windig. Der Regenschwerpunkt liegt am Montag in der Nordwesthälfte. Am Dienstag ist es eher die Mitte sowie allgemein die Südhälfte, welche von wechselhaftem Schauerwetter begleitet wird. Lokal begrenzt kann es auch kräftigere Schauer oder Gewitter geben. Zum Mittwoch verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt mehr und mehr in Richtung Alpen. In vielen Regionen Deutschlands beruhigt sich das Wetter, wenngleich einzelne Schauer hier und da noch möglich sind. An dem unterdurchschnittlichen Temperaturniveau ändert sich wohl bis Donnerstag nicht viel, wenngleich der kühlste Tag der Woche wohl der Mittwoch sein wird. Immerhin soll sich am Freitag die Luft dank Sonnenschein wieder auf moderate Werte erwärmen, aber die 20°C werden wir wohl nur vereinzelt erreichen. Das kommende Wochenende bringt uns wahrscheinlich einen Mix aus Sonne, Wolken und einzelnen Schauern. Von Frühsommer kann man bei Temperaturwerten zwischen 12 und 22°C nicht sprechen.
Nordwestafrika
Eine Hitzewelle herrscht derzeit in Teilen Nordwestafrikas. Von Marokko über Mauretanien bis nach Senegal und Gambia werden Höchstwerte von 30 bis 45°C gemessen und eine Abschwächung der Hitze wird auch in der neuen Woche nicht erwartet. Zwar sind sehr heiße Temperaturen um 40°C für Afrika nicht untypisch, doch im äußersten Nordwesten sind derartige Werte in der ersten Maihälfte nicht unbedingt normal.
Ostasien
Heute zieht ein markanter Tiefdruckwirbel vom Gelben Meer über die Koreanische Halbinsel weiter in Richtung Japanisches Meer. Im Bereich der dazugehörigen wetteraktiven Front kann es zunächst in Nord- und Südkorea sowie entlang der Südostküste Chinas gebietsweise unwetterartige Niederschläge geben. Am Montag wird Japan von der Front überquert, dort drohen vor allem im Stau der Japanischen Alpen ergiebige Niederschläge mit der Gefahr von Erdrutschen und Überschwemmungen.