Im Fokus: Auflebendes Unwetterpotential in den USA, die Temperaturen in Europa
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.
Unser Blick richtet sich heute zunächst in die USA. In der letzten Woche gab es hier bei schweren Unwettern Tornados, Überschwemmungen und auch viele Todesopfer (wir berichteten), in den nächsten Tagen nimmt das Risiko für schwere Gewitter wieder zu. Ab Donnerstag machen sich auf der Vorderseite eines sich von den Rocky Mountains ostwärts bewegenden Tiefdruckgebiets wieder feuchte und labile Luftmassen aus dem Golf von Mexiko her wieder auf den Weg in die Great Plains. Diese trifft auf kühlere und relativ trockene Luft aus nördlicheren Breiten und hohe Windgeschwindigkeiten in der Höhe (Jetstreaks). Betroffen ist nach letztem Stand vor allem eine Region von Texas bis nach Kansas und Missouri, am Freitag verlagert sich der Schwerpunkt mehr in Richtung Illinois und Arkansas. Erneut sind heftige Regenfälle und Tornados möglich.
Kräftige Regenfälle und Gewitter gab es in Europa zuletzt auch in der Balkanregion und in Italien, doch in diesen Regionen beruhigt sich nun das Wetter. Etwas weiter westlich, auf der Iberischen Halbinsel, konnte man schon in den vergangenen Tagen oft die Sonne genießen, nach Süden hin auch bei Temperaturen über 25°C. Überwiegend freundlich geht es dort auch in den nächsten Tagen weiter, dichtere Wolkenfelder streifen im Wesentlichen nur die nördlichen Regionen Spaniens und Portugals. Nach Süden hin verläuft die gesamte Woche überdurchschnittlich warm mit Höchstwerten von teils um 30°C. In Nord- und Mitteleuropa zeichnet sich wechselhaftes Wetter ab, da Tiefdruckeinfluss überwiegt, die sehr kühlen Luftmassen werden aber verdrängt.
Kräftige Regenfälle drohen zum Ende der kommenden Woche auch in Asien und zwar besonders im Süden Chinas. Unter anderem in der Region um Hong Kong, hier sind lokal bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. Ähnlich hohe Mengen drohen auch in Bangladesch. Ganz ungewöhnlich ist starker Regen in dieser Größenordnung allerdings hier nicht, denn dort beginnt nun allmählich die Monsunzeit. In manchen Gegenden des Landes fallen im Jahr durchschnittlich bis zu 4000 mm Regen, zum Vergleich: in Berlin sind es nur knapp 600 mm.