Kein Winter diese Woche

13.01.2014 erstellt von Claudia Salbert

Letzte Woche standen alle Zeichen auf Winter, doch nun sieht es zunächst doch nicht danach aus...

Winterfans dürfte die Nachricht nicht gut gefallen: Der Winter kommt nun doch noch nicht! Zumindest nicht in dieser Woche, auch wenn letzte Woche alle Zeichen auf Winter standen (Abb. 1). Wir schauen uns die Wetterlage mal genauer an:

Kampf der Druckgebilde

"Der Winter kommt doch noch" oder "... jetzt wird es kalt" konnten wir vor ein paar Tagen noch in den Wetterberichten lesen bzw. hören, doch die milde Atlantikluft macht uns einen Strich durch die Winterrechnung. Gedacht war ein kräftiges Hochdruckgebiet über weite Teile Skandinaviens und Osteuropas, so dass sich für Deutschland eine östliche Strömung mit kalter Luft einstellt - doch daraus wird in dieser Woche nichts. Wie die Wetterlage vom Donnerstag, 16.1. (Abb. 2) erkennen lässt, sind die Tiefdruckgebiete über dem Atlantik zu dominierend und bringen für große Teile Mitteleuropas milde Meeresluftmassen und damit kein Winterwetter!

Diese Wetterkonstellation hatten wir in diesem Winter schon oft, doch es hat sich etwas verändert. Während im Dezember nirgends in Europa bzw. Russland Kälte vorhanden war, ist es jetzt im Norden Skandinaviens (Abb. 3) und auch in Westrussland deutlich kälter geworden, häufig herrscht sogar Dauerfrost mit Schneefall. Sollte sich dann irgendwann die Wetterlage doch umstellen, steht dort auf jeden Fall Winterkälte zur Verfügung.

Deutschland zwischen den Stühlen

Was heißt das jetzt für uns? Über Deutschland befindet sich die Luftmassengrenze zwischen Polarluft im Nordosten Europas und milder Atlantikluft über Westeuropa (Abb. 4). Damit stellt sich eine Grenzwetterlag ein: Während es im Nordosten Deutschlands kälter wird auch mal etwas Schnee fällt, gibt es insbesondere entlang des Rheins deutliche Plusgrade mit Werten über dem Klimamittel. Diese Grenze verschiebt sich in den nächsten Tagen kaum, so dass sich relativ ruhiges Wetter einstellt.

Mit Vorsicht sind die Berechnungen für die zweite Januarhälfte (Abb. 5) zu genießen. Auffällig ist aber, dass für fast alle großen Städte in Deutschland "zu mildes" Wetter vorhergesagt ist. Kurzzeitig kann sich wohl mal eine nasskalte Witterung einstellen, doch mit einem richtigen Wintereinbruch ist wohl vorerst nicht zu rechnen.