'Alexa' bedroht den Libanon. Unwettergefahr auch vom Schwarzmeer bis ins östliche Mittelmeer:
Im Libanon bereitet man sich auf den ersten kräftigen Schneesturm vor. Regen, teils auch Schnee und die Gefahr von Sturmböen sorgen für eine erhöhte Alarmbereitschaft in Beirut. Der dortige Hauseigentümerverband warnt vor der Gefahr einstürzender Gebäude.
Wie entsteht "Alexa"?
Das Sturmtief "Alexa" (hier handelt es sich um die lokale Namensgebung aus dem Libanon) entsteht aus einem sehr weit nach Süden reichenden Vorstoß polarer Luftmassen. Dieser entsteht an der Ostflanke des sich nun bei uns etablierenden Hochs Varnia (wir schrieben gestern im Rahmen unserer Weihnachtsprognose darüber) und auf der Rückseite des Tiefs "Yoda". Letzteres saugt die Kaltluft von Sibirien her an und befördert sie nach Süden.
Begünstigend für die Entstehung neuer Tiefdruckgebiete ist der extreme Temperaturunterschied zwischen der sehr kalten Luft in der Höhe (bis zu -38°C in etwa 5,5 km Höhe) und dem noch teils milden Wasser des Schwarzen Meeres und des Mittelmeeres. Bereits aktuell am Dienstagmorgen kommt es dabei zum Beispiel in der Ukraine zu Unwettergefahren durch Schnee und Sturm (Abb. 2). Beeindruckend sind die Abweichungen von den jahreszeitlich üblichen Mittelwerten in Abb. 3: Während über Skandinavien die Luft in etwa 1,5 km Höhe bis zu 16 Grad wärmer als im Durchschnitt ist, herrschen in der Nähe des Schwarzen Meeres negative Abweichungen von -19 Grad!
In der folgenden Animation mit MeteoEarth sowie in den Abb. 4 und 5 sehen wir nun, wie sich der Schnee von der Türkei auf den Weg nach Süden bis in die mittleren und höheren Lagen von Syrien und dem Libanon macht. Bei schauerartig verstärkten Niederschlägen ist dabei auch bis in die Hauptstadt Beirut Schnee möglich, vereinzelt begleitet von Blitz und Donner:
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Die Temperaturen gehen dabei deutlich unter die jahreszeitlich üblichen Normalwerte. Im Mittel herrschen im Dezember in Beirut Tageshöchsttemperaturen von 18°C, in den kommenden Tagen werden maximal um 10°C erreicht, nachts ist bei Aufklaren leichter Frost möglich.
Schnee, Regen und Orkanböen
Ob teils kräftiger Regen oder Schnee, gepaart mit dem kräftigen Wind stellt beides eine Unwettergefahr dar. Sei es durch lokale Überschwemmungen oder durch das Gewicht nassen Schnees (Abb. 6). Immerhin sind selbst in den größeren Städten an der Ostküste des Mittelmeeres stürmische Böen oder vereinzelt Sturmböen möglich. In exponierten Lagen wie etwa auf Bergen im südöstlichen Europa oder auch auf Inseln wie dem griechischen Heraklion oder Kreta muss sogar mit Orkanböen gerechnet werden (Abb. 7). Dementsprechend ist davon auszugehen, dass wir in den Nachrichten einiges aus der dortigen Region hören werden.