Ein kräftiger Wintereinbruch sorgte besonders im Kreis Garmisch-Partenkirchen am Freitag für Behinderungen
Starker Schneefall sorgte am Alpenrand in Bayern für etliche Probleme. Betroffen war insbesondere der Kreis Garmisch-Partenkirchen. Aber auch in vielen anderen Gebieten südlich von München gab es Verkehrsbehinderungen. Viele noch belaubte Bäume stürzten unter der Schneelast um.
Die Kinder im Kreis Garmisch-Partenkirchen dürften sich indes freuen. Denn am Freitag blieben wegen der winterlichen Bedingungen alle Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Bewohner wurden aufgefordert, wegen der Gefahr weiteren Schneebruchs zunächst im Haus zu bleiben. Bereits am gestrigen Donnerstag setzte der Schneefall ein:
###YOUTUBE###
Schneebruch bezeichnet Schäden durch abgeknickte Äste oder umgestürzte Bäume infolge der Schneelast. Durch den frühen Wintereinbruch stellt das zusätzliche Gewicht des Schnees auf den noch belaubten Bäumen eine besondere Belastung dar. Unter anderem wurde die B2 zwischen Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen gesperrt, am Freitagmorgen gab es aber noch einige Warnhinweise vor der Gefahr umstürzender Bäume im bayerischen Verkehrsbericht.
Am Freitag um 8 Uhr betrug die Schneehöhe in Garmisch-Partenkirchen 16 cm, auf dem Hohenpeißenberg lagen 35, auf der Zugspitze 60 cm (Abb. 3). Aber selbst der Fichtelberg im sächsischen Erzgebirge meldete 4 cm Schneehöhe. Schneeflocken sah man auch bis nach München hinein, in der Innenstadt selbst meist mit Regen vermischt (Abb. 2), dieser blieb jedoch nicht liegen.
Woher kommt der Schnee?
Ursache für den Wintereinbruch in höheren Lagen oberhalb von 600 bis 700 Metern ist das bereits hier mehrfach angesprochene Tief Xenon, das bis weit in die Höhe mit Kaltluft angefüllt ist. Wie in Abb. 4 zu sehen ist, kam es durch zeitweise nördliche Anströmung an die Alpen dabei zu Staueffekten. Dadurch intensivierten sich die Niederschläge, wodurch die Schneefallgrenze weiter sinken konnte.
Wie geht es nun weiter? Der Tiefausläufer überquert am heutigen Tag die Alpen südwärts, sodass die Niederschläge allmählich nachlassen, im Süden Bayerns ist es am Nachmittag bei leichter Schauerneigung bereits weitgehend trocken. Die Nacht kann dann in Bayern bei Aufklaren in höheren Muldenlagen Tiefsttemperaturen bis -5°C, über Schnee örtlich darunter, bringen. Dadurch ist in Höhenlagen mit Glätte durch gefrierender Nässe oder gefrorenem Tauwasser zu rechnen. Durch die frühe Jahreszeit sind die Böden allerdings noch recht warm, sodass sich Glätte auf wenige Gebiete beschränken sollte.