Morgen beginnen die 'Hundstage'. Spannende Infos, warum dies kaum etwas mit Vierbeinern zu tun hat.
Auch wenn man derzeit und auch in den kommenden Tagen vielerorts im Schatten liegende, hechelnde Hunde sehen wird: Mit ihnen hat die Bezeichnung "Hundstage" kaum etwas zu tun. Die heißesten Tage im Jahr beginnen morgen und haben eher mit einem Höllenhund und unserem hellsten Stern am Nachthimmel zu tun.
Recht bekannt sind aber die Auswirkungen der "Hundstage". Mit ihnen wird eine Schönwetterperiode bezeichnet, mit der gleichzeitig die heißesten Tage des Jahres in Verbindung gebracht werden. Sie fallen - oder besser gesagt sie fielen - in die Zeit, in der der Stern Sirius am Morgenhimmel "aufging". Doch was hat dies mit einem Hund zu tun? Diese Fragen und Anführungsstriche müssen wir erklären:
Der Stern Sirius ist der hellste Stern an unserem Fixsternhimmel. Er ist das auffälligste Objekt im Sternbild des Großen Hundes, das erst im Winter vollständig am Nachthimmel zu sehen sein wird. Sirius ist uns mit neun Lichtjahren Entfernung relativ nahe, doppelt so groß wie unsere Sonne, aber 25 Mal so hell wie sie. Er hat einen engen Begleiter, Sirius B. Kein Wunder also, dass dieses Himmelsobjekt auffällt.
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Nach griechischer Mythologie ist es der Höllenhund Kerberos, der nun am Himmel darüber wacht, dass kein Lebendiger in die Unterwelt gelangt. Das Datum der Hundstage geht nun auf das zweite Jahrtausend vor Christus zurück, als die Ägypter die "Rückkehr" des Hundssterns feierten.
"Rückkehr" ist dabei nicht ganz korrekt, besser wäre der Ausdruck "Sichtbarkeit". Denn zuvor ist Sirius über Wochen nur tagsüber am Himmel und wird dabei von der Sonne überstrahlt. Ende Juli konnte man Sirius dann endlich wieder am Morgenhimmel erkennen. Dies galt zu der Zeit der Ägypter, die Aufgangszeiten haben sich allerdings mittlerweile verschoben, heutzutage erscheint Sirius erst Ende August.
Dass die Hundstage dabei etwa vier Wochen andauern, ist ebenfalls rein astronomisch zu begründen. Es ist nämlich die Zeit vom "heliakischen Aufgang" (= mit der Sonne) des Siriussterns bis zum Erscheinen des ganzen Sternbildes des Großen Hundes.
Hundstage 2013 mit über 35°C?
Aus all dem lässt sich erkennen, dass es sich bei den "Hundstagen" also um nichts handelt, das sich meteorologisch begründen ließe. Dennoch scheinen wir es in diesem Jahr passend getroffen zu haben. Denn es sieht doch sehr wahrscheinlich aus, dass wir uns derzeit in der heißesten Periode 2013 befinden.
So wird sich auch in dieser Woche das Hoch Yasmine weiter halten können. Nach und nach nähern sich jedoch die Tiefdruckgebiete von Westeuropa, die auf ihrer Vorderseite heiße und schwüle Luft heranführen und für erste Regengüsse sorgen könnten. Jedoch handelt es sich hier zunächst nur um einzelne Hitzegewitter, die auch die hochsommerlichen Temperaturwerte kaum vertreiben werden.
Im Gegenteil: Gerade der Osten Deutschlands verbleibt noch recht lange unter Hochdruckeinfluss, sodass die Gewitterneigung bis Ende der Woche nur sehr langsam zunimmt. Hier sind auch die höchsten Temperaturwerte zu erwarten, einzelne Modellberechnungen prognostizieren für den kommenden Sonntag für Berlin Höchstwerte jenseits der 35°C (Abb. 3). Grund genug, diese Woche sehr langsam angehen zu lassen...