Kühlere Phase geht bald zu Ende

11.05.2013 erstellt von Christian Schubert

In der nächsten Woche kann es gebietsweise einige Zeit sommerlich warm werden.

Das derzeitige Wochenende zeigt sich ja vor allem wechselhaft und gebietsweise recht kühl. In der nächsten Woche stellt sich die Wetterlage wieder um, zumindest mit den Temperaturen wird es allgemein wieder deutlich aufwärts gehen, da die vorherrschende Strömung auf Süd bis Ost dreht.

Momentan wird unser Wetter von Tiefausläufern geprägt, die von den Britischen Inseln her zu uns gelangen. Die Folge ist ein wechselhafter Wettercharakter mit Schauern, örtlich kurzen Gewittern und eher kühlen Luftmassen welche vom Atlantik her nach Deutschland gelangen. Im weiteren Verlauf deutet sich aber eine recht spannende Wetterentwicklung über Europa an. In der ersten Hälfte der kommenden Woche zieht ein kräftiges Tief von Island her südwärts und wird am Mittwoch nach den aktuellen Modellrechnungen mit seinem Kern im Seegebiet südwestlich von Irland liegen. In der Höhe greift korrespondierend dazu eine Zone tiefen Luftdrucks, Trog genannt, über Westeuropa sehr weit bis in den Norden Afrikas aus (Abbildung 2). Die Folge: Auf der Vorderseite dieses Systems dreht die Strömung im Übergangsbereich zu höherem Druck über Osteuropa auf Süd und transportiert wieder sehr warme Luft über den Mittelmeerraum nordwärts bis nach Deutschland (Abbildung 3), vor allem aber nach Osteuropa. Im Gegenzug strömen sehr kühle Luftmassen über die Britischen Inseln südwärts bis nach Spanien und Portugal.

Bei uns steigen die Temperaturen damit zur Wochenmitte wieder kräftig an. Die 25°C-Marke dürfte vor allem im Süden und Osten ab Mittwoch häufiger überschritten werden (Abbildung 4 & 5). Zudem scheint oft längere Zeit die Sonne. Nach Westen hin kommt diese Wetterbesserung nur gedämpft an. Hier ist die Grenze zu den kühleren Luftmassen über Westeuropa nicht weit, daher halten sich hier mehr Wolken und auch mit Schauern und Gewittern muss gerechnet werden.

Das macht natürlich Hoffnung auf ein schönes Pfingstwochenende. Hier müssen wir allerdings die Vorfreude etwas mindern. Das Tiefdrucksystem über Westeuropa weitet sich in der zweiten Wochenhälfte wahrscheinlich immer weiter ostwärts aus. Dadurch steigt das Schauer- und Gewitterrisiko zum Pfingstsonntag von Westen her immer weiter an und auch die Temperaturen gehen von dort allmählich wieder zurück. Noch am längsten warm und freundlich kommt wohl der Nordosten davon. Nach derzeitigem Stand wird der Pfingstmontag insgesamt wechselhaft und recht kühl ausfallen. Erhebliche Unsicherheiten sind natürlich bei einem so langen Prognosezeitraum durchaus gegeben. Beachtenswert ist noch, dass sehr feuchte und energiereiche Luftmassen im Spiel sind und dadurch im Laufe der Woche auch wieder eine erhebliche Unwettergefahr gegeben ist.