Weltwetter-Übersicht

05.05.2013 erstellt von Dennis Dalter

Heute mit Blick auf Europa, die Buschfeuer in Kalifornien und kräftigere Tiefs über dem Indischen Ozean.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

  1. Europa
    Beim Blick auf den EF-Index in der Abbildung 1 fällt sofort die positive Temperaturabweichung über Südosteuropa bzw. dem östlichen Mittelmeerraum auf. So gelangt in den nächsten Tagen auf der Vorderseite eines Höhentroges noch warme Subtropikluft nach Griechenland und in die Türkei, womit die Temperatur überdurchschnittliche Werte erreicht (vgl. auch Abbildung 2). An der Türkischen Riviera sind Werte über 30°C möglich.

    In der zweiten Wochenhälfte kommt das Tief dann aber weiter bis in den östlichen Mittelmeerraum voran, wodurch teils kräftige Schauer und Gewitter drohen, die durchaus Unwetterpotential birgen. Daraus resultiert auch eine Abkühlung der Luft.

    Zuvor sind aber stärkere Regenfälle in Italien, im Adria-Raum und im Südstau der Alpen zu erwarten. So berechnet das ECMWF-Modell in der Abbildung 3 bis Donnerstag gebietsweise erhebliche Niederschlagsmengen, die bei Schauern und Gewittern innerhalb kürzester Zeit zusammenkommen können. Örtliche Überflutungen sowie Murenabgänge sind dabei nicht ausgeschlossen.
     
  2. Nordamerika
    In Kalifornien konnten sich die verheerenden Buschfeuer in den vergangenen Tagen noch weiter ausbreiten und bedrohen derzeit tausende Häuser. Nach offiziellen Angaben sei der unmittelbar vor der Millionenmetropole Los Angeles gelegene Landkreis Ventura von den Feuern am stärksten betroffen. Mehr als tausend Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen.

    Begünstigt wurden die Buschfeuer durch Trockenheit, extremer Hitze und vor allem starkem Wind. So konnte der trockene Föhnwind, der sogennante Santa-Ana-Wind, mit Sturmstärke die Flammen immer wieder antreiben.

    In den nächsten Tagen sollten die Feuer für die Einsatzkräfte jedoch besser kontrollierbar werden, da in erster Linie der Wind nachlässt, wie aus der Abbildung 4 hervorgeht. Während heute noch stürmische Böen erreicht werden, schwächt sich ab morgen der Druckgradient und demzufolge auch der Wind zwischen dem Bodenhoch über dem Festland und dem vor der Pazifikküste gelegenen Tiefdruckgebiet ab. Außerdem hat es sich in der Region deutlich abgekühlt, wie aus unserem Ortewetter für Los Angeles hervorgeht. Sogar etwas Regen wird prognostiziert.
     
  3. Indischer Ozean
    Mit dem EF-Index für die maximalen Windböen (vgl. Abbildung 5) lässt sich im Bereich des Indischen Ozeans in der neuen Woche auf teils kräftigere Tiefdruckgebiete schließen. Nach Modellberechnungen könnte sich das nördlich gelegene Tief zum Ende der Woche bzw. zum Beginn der übernächsten Woche nach Norden in Richtung Gangesdelta verlagern und in Bangladesh und Teilen Indiens möglicherweise für sintflutartige Regenfälle sorgen.

    Das weiter südöstlich gelegene Tief steuert dagegen auf die Westküste Australiens zu. Wie aus unserem Ortewetter für Perth ersichtlich wird, sind dort im Laufe der Woche kräftigere Regenschauer in Verbindung mit stark auffrischendem Wind wahrscheinlich.