Mangelware Sonnenschein

23.02.2013 erstellt von Christoph Gatzen

Die Statistik gibt dem Gefühl recht: Der Winter war bisher ungewöhnlich sonnenscheinarm.

Rückblick: Der Start ins Jahr 2012 war in weiten Teilen Deutschlands ungewöhnlich sonnig. Januar und Februar brachten in vielen Regionen das Anderthalbfache der durchschnittlichen Sonnenscheindauer. Beispiel Frankfurt am Main: Dort gab es im Januar und Februar insgesamt 190 Sonnenstunden, entsprechend 3 Stunden und 12 Minuten täglich.

In diesem Jahr war Sonnenschein dagegen Mangelware. Der Januar war dabei besonders trüb. Häufig wurde nicht einmal die Hälfte des Durchschnittswertes erreicht. In Kassel und Trier kamen im ganzen Monat nur zwischen 15 und 16 Sonnenstunden zusammen, so viel wie an einem einzigen sonnigen Junitag erreicht werden können. Und auch der Februar wartete bisher nur mit wenig Sonne auf. In den ersten 22 Tagen wurden meist nur 20 bis 40 Sonnenstunden registriert, wobei es im Osten trüber war als im Westen. Für beide Monate zusammen kommt Frankfurt am Main bisher auf 45 Stunden und 30 Minuten. Auf jeden Tag kam damit nur 50 Minuten Sonnenschein – im Jahr zuvor schien die Sonne fast viermal so lange. Abb. 1 und 2 zeigen, wie groß der Unterschied im Februar war.

In den folgenden Tagen wird sich an der Sonnenscheinbilanz zunächst wenig ändern. Tiefdruckeinfluss bleibt mit Wolkenfeldern wetterbestimmend, wie auch das aktuelle Satellitenbild zeigt (Abb. 3). Die Vorhersagen für die Sonnenscheindauer (Abb. 4) lassen immerhin für den Süden freundlicheres Wetter erwarten, bevor es am Mittwoch auch von Norden her wolkenärmer wird. Schließlich verspricht der letzte Februartag heiteres Wetter auch in der Mitte, so dass sich die beiden trüben Monate zumindest mit etwas Sonne verabschieden. An der Gesamtbilanz wird dieser Tag in Frankfurt wohl wenig ändern, so dass Januar und Februar insgesamt nur 50 Prozent der üblichen Sonnenscheindauer erreichen.