Heute mit dem Blick auf mögliche Wetterszenarien in Europa, Nord- und Südamerika.
Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.
- Europa
In Europa ist in der kommenden Woche eher zu kaltes Wetter vorherrschend. So weicht der EF-Index in der Abbildung 1 in den meisten Teilen Süd- und Mitteleuropas leicht negativ (hellblau) vom Modellklima ab. Grund dafür ist zunächst ein Höhentrog, der sich bis in den Mittelmeerraum erstreckt und kalte Luft polaren Ursprungs direkt dorthin befördert (vgl. Abbildung 2).
Gleichzeitig kann sich über Skandinavien bzw. Nordwestrussland ein Hochdruckgebiet bilden, womit in Mitteleuropa bodennah Ost- bis Nordostwind herrscht. Zur Wochenmitte kann sich das Hoch mit dem blockierenden Hochdruckgebiet über dem Atlantik verbinden und es entsteht eine Hochdruckbrücke (vgl. Abbildung 3). Damit wird erstmal das Vordringen neuer Tiefs vom Atlantik nach Europa mehr oder weniger verhindert, womit kaltes Spätwinterwetter anhält. Für Deutschland bedeutet dies frostige Nächte und tagsüber nur leichte Plusgrade.
Im Mittelmeerraum sind im Einflussbereich des Tiefs besonders in Italien und auf der Balkanhalbinsel kräftige Schauer und Gewitter möglich, die örtlich Unwetterpotential haben (vgl. Abbildung 4). Im Bergland kann es auch ergiebig schneien.
- Südamerika
Schon seit Tagen feiern Hunderttausende Menschen auf den Straßen Rio de Janeiros ausgelassen Karneval. Heute und am Montag stehen die berühmten Umzüge auf dem Plan, bei denen sich die zahlreichen Sambaschulen der Metropole messen. Bei Temperaturen um oder leicht über 30°C kommen die Tänzer und Tänzerinnen dabei leicht ins Schwitzen. Am Sonntag könnten zumindest kurze Schauer und Gewitter für eine Dusche sorgen, der Montag bleibt voraussichtlich trocken, wie aus unserem Ortewetter für Rio de Janeiro hervorgeht.
Bleiben wir auf dem südamerikanischen Kontinent, so wird in Abbildung 5 vor der Küste Chiles ein Sturmfeld sichtbar, dass durch ein kräftiges Tief ausgelöst wird. Auf der Vorderseite wird vom Äquatorialbereich warme Luft zur Westküste gelenkt (vgl. auch Abbildung 1). Heftige Regenfälle mit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen und Sturm sind in den südlichen Teilen Chiles und Argentiniens möglich.
- Nordamerika
Der Blizzard im Nordosten der USA hat sich deutlich abgeschwächt, wobei sich das Tief mitsamt Sturm und Niederschläge in den nächsten Tagen weiter auf den Nordatlantik verlagert. Dennoch werden aus dem EF-Index nun im Mittleren Westen der USA markante Wettererscheinungen deutlich. Grund ist ein weiteres Tief, das sich erneut in Richtung Ostküste verlagert. Damit wird vorübergehend deutlich mildere Luft in die schneebedeckten östlichen Bundesstaaten geführt. Bei Tauwetter kann es zudem ergiebig regnen. Es wird also nicht nur eine sehr matschige Angelegenheit, auch die Gefahr örtlicher Überschwemmungen ist erhöht.