Während es in Schweden schon bitterkalt ist, sind die Tiefstwerte bei uns noch verhalten. Noch...
Bislang konnte bei uns die meist dichte Bewölkung die extrem kalten Nachttemperaturen noch verhindern, doch mit zunehmendem Hochdruckeinfluss stehen in vielen Regionen Deutschlands eisig-kalte Nächte mit Temperaturwerten unter -20 Grad bevor.
In Skandinavien und Osteuropa schon bitterkalt?
In der vergangenen Nacht sank das Quecksilber in Nord- und Osteuropa nicht selten auf Werte jenseits der minus 20-Grad-Marke. Im Norwegischen Gebirge wurde an der Station Folldal-Fredheim heute früh sogar ein Tiefstwert von -36°C gemeldet (vgl. Abbildung 2). Doch auch bei uns wird es zum Wochenende hin eisig-kalt, denn die Bedingungen dafür sind gegeben.
Ostwind, Aufklaren und geschlossene Schneedecke
Das Hoch "Camelia" verlagert seinen Schwerpunkt zum Ende der Woche von Südskandinavien nach Norddeutschland und Polen (vgl. Abbildung 3). Damit wird einerseits mit einer östlichen Strömung sehr kalte Luft nach Deutschland geführt, andererseits kann der Himmel in vielen Gebieten Deutschlands länger aufklaren, wodurch die bodennahen Luftschichten stark auskühlen. Verstärkt wird der Prozess noch durch die fast überall geschlossene Schneedecke in Deutschland. Schnee dient dabei als perfekter Isolator, um möglichen nächtlichen Wärmefluss aus dem Erdboden an die Luft zu unterbinden.
Vielleicht sogar die kältesten Nächte des Jahres?
Die numerischen Modelle berechnen sowohl für die Nacht zum Samstag als auch für die Nacht zum Sonntag die bislang kältesten Tiefstwerte in diesem Jahr (vgl. Abbildung 4 und 5). Doch bei der Wetterlage und den vorherrschenden Bedingungen kann die Temperatur häufig noch um 5 Grad unter den von den Modellen prognostizierten Werten liegen, sodass am Wochenende in Aufklarungsgebieten Temperaturen unter -20 Grad möglich sind. Am ehesten werden diese extrem eisigen Temperaturen im Nordosten des Landes erreicht. Aber auch in Mitteldeutschland sowie in Teilen Bayerns ist sehr strenger Frost möglich.
Die bislang kälteste Nacht in diesem Winter konnte bereits im Dezember verbucht werden. Am Morgen des 13.12.2012 wurde an der Station Oberstdorf ein Tiefstwert von -20,5°C registriert (vgl. Abbildung 6). Auf der Zugspitze waren es sogar -22°C. Aber auch in Norddeutschland sank die Temperatur teilweise auf unter -15°C. Doch diese Werte könnten am kommenden Wochenende nun vielerorts unterschritten werden.