Wo erwarten uns Stürme, Schneestürme, Regengüsse? Ein Blick auf die Welt in der bevorstehenden Woche:
Wie an jedem Sonntag kümmern wir uns heute wieder darum, was in der kommenden Woche an markantem Wetter weltweit zu erwarten ist. Der so genannte "Extremwetterindex" des Europäischen Vorhersagemodells hilft uns dabei, diese Stellen schon früh genug entdecken zu können:
- Großbritannien
Wie wir ja bereits in den News am Freitag erwähnten, befinden wir uns in Europa unmittelbar im Umbruch zu einer neuen, für uns hier in Deutschland kälteren Wetterlage, die damit auch den Winter einläuten wird. Dabei wird auf der Rückseite von teils kräftigen Tiefs die Kaltluft nach Westeuropa geführt, die sich von dort nach und nach mehr Regionen in Europa erobert. Auftakt hat dabei heute bereits das Sturmtief Franziska gemacht, das sich rasch über die Nordsee nach Skandinavien verlagert, Nachfolger ist das Tief "Gabriele", das zum Montag für viel Regen sorgen wird.
- Skandinavien
Zunehmend greifen diese Niederschläge im Verlauf der Woche auch auf das südliche Skandinavien über, wobei dort teils erheblicher Neuschnee fallen wird (Abb. 5). Wie wir sehen, werden aber auch wir bis in Flachland hinein zum Ende der Woche gebietsweise etwas Schnee bekommen.
- Mittelmeer
Ein genaueres Auge wäre auch auf die Mittelmeerregion zu werfen, dort entsteht auf der Vorderseite des Kaltluftvorstoßes ebenfalls ein Tief (Abb. 3), das im westlichen Mittelmeerraum für Sturmböen sowie teils ergiebigen Regen sorgen dürfte. Am gemeinsamen Frontenzug, der dieses Tief mit dem im Norden verbindet, kommt es an der Luftmassengrenze dann auch im Südosten Deutschlands zu teils anhaltenden Niederschlägen.
- Mongolei / China / Japan
Ein ungewöhnlich intensiver Vorstoß arktischer Luftmassen von Sibirien her wird sich etwa ab Dienstag über die Mongolei in Richtung nördliches China ereignen. Auch dort kommt es auf der Vorderseite zur Bildung eines kräftigen Tiefs (Abb. 6), in dessen Bereich auch Sturmböen auftreten werden (Abb. 7), begleitet von teils kräftigen Niederschlägen, die auch in tiefen Lagen in Schnee übergehen, bevor sich das Wetter unter Hochdruckeinfluss dann beruhigen wird. In Folge werden aber insbesondere die Nächte sehr kalt ausfallen.
Japan wird ebenso weiterhin "wildes Wetter" erleben. Nachdem bereits aktuell ein Sturmtief vor allem über die nördlichen Inseln hinwegzieht, verstärkt sich auch das von China kommende über dem Meer noch einmal, bevor es die japanischen Inseln passiert. In seinem Bereich wird es zu kräftigen Winden sowie kräftigen Niederschlägen kommen, die auf den nördlichen Inseln als Schnee fallen werden (Abb. 8).
- Australien
Auf der Südhalbkugel, wo nun bald der Sommer beginnt, gibt es ebenfalls einige "Hotspots" in der kommenden Woche, von denen wir uns den markantesten, nämlich den Westen Australiens, herausnehmen. Über dem Meer erfolgt dabei ein Vorstoß antarktischer Kaltluft, wodurch sich in der unteren Atmosphäre ein kräftiges Sturmtief bilden kann. Die Entwicklungsbedingungen sind ideal, das Tief nimmt über dem Meerwasser reichlich Feuchtigkeit und damit Energie auf und erreicht in Folge die australische Westküste. Wie wir in Abb. 4 anhand des EFIs (extreme forecast index) für den Niederschlag erkennen, sind die zu erwartenden Mengen für diese Jahreszeit und Region am "ungewöhnlichsten". So erlebt Perth nach einem sehr freundlichen und sommerlichen Wochenauftakt eine sehr nasse Wochenmitte mit teils länger anhaltenden Regengüssen (Abb. 9).
Dieses sind die markantesten Wetterereignisse, die in der kommenden Woche zu erwarten sind. Sicherlich wäre auch noch Nordamerika erwähnenswert, beispielsweise die Kälte in Kanada sowie der kräftige Regen an der US-amerikanischen Westküste in der zweiten Wochenhälfte. Dieses behandeln wir dann jedoch bei Bedarf im Verlauf der Woche, sollten sich dramatische Entwicklungen abzeichnen.