Bis Sonntag gibt es im Süden Deutschlands reichlich Schnee - dort sieht es bald winterlich aus!
Im Kampf der beiden Tiefs stellt sich nun heraus, dass der Süden Deutschlands ab morgen einige Zentimeter Neuschnee bis in tiefe Lagen bekommen wird. In weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs wird man sich kurzerhand in einer Winterlandschaft wiederfinden.
Seit gestern behandeln wir ja recht intensiv die Wettervorgänge in Deutschland. Und es bleibt spannend: Während am Freitagmorgen die Kälte mit erstem Frost in Deutschland bereits Einzug gehalten hat, richten sich unsere Blicke vor allem nach Süden, aber auch in den hohen Norden. Denn dort kann es durch Schauer örtlich weiße Überraschungen geben. Im Süden Deutschlands dagegen wird es über große Gebiete weiß werden, und zwar mit gleich mehreren Zentimetern Neuschnee. Manch einer wird sich also im Laufe des Samstags in München, Passau und Lahr, eventuell auch in Stuttgart und Nürnberg verwundert die Augen reiben. Während man vor einer Woche noch im T-Shirt draußen sitzen konnte, findet man sich plötzlich in einer Winterlandschaft wieder.
Zwei Tiefs Hand in Hand für kräftigen Schnee
Grund für diesen markanten Wintereinbruch im Süden sind zwei Tiefs, die Hand in Hand arbeiten (Abb. 2). Das eine Tief namens Veronika über Osteuropa ist am heutigen Freitag damit beschäftigt, die Kaltluft aus dem Nordmeer weiter nach Süden voranzubringen, wobei nachfolgend Hoch "Mario" für Sonnenschein sorgt. Das zweite Tief war einmal ein Hurrikan namens Rafael und wird daher als "ex-Rafael" bezeichnet. Dieses schiebt sich von Südfrankreich bis nach Norditalien, dabei pumpt es seine feuchte und warme Luft von der Adria über den Balkan und die Alpen in den Süden Deutschlands, wo diese Luft auf die kältere aufgleitet. Damit haben wir reichlich Feuchtigkeit und ausreichend niedrige Temperaturen im Angebot, die ideale Mischung für kräftigen Schneefall.
Konzentrieren wir uns also vor allem auf den Süden Deutschlands - der Wetterablauf ist in Abb. 3 in der Vorhersage vom europäischen Vorhersagemodell ECMWF skizziert. Wir sehen von oben links nach unten rechts, wie der Regen (grün) allmählich in Schneeregen (orange) und Schnee (rot) übergeht. Am Nachmittag dürfte es dann auch als letztes im Chiemgau bis in tiefe Lagen schneien.
Wie viel Schnee bleibt liegen?
Interessant ist natürlich die Frage nach der Menge und wieviel von dem Weiß liegen bleibt. Diese ist aufgrund der Vorwitterung nicht leicht zu beantworten. Denn damit der Schnee liegen bleibt, muss der Untergrund ja eine Temperatur von 0°C besitzen. Doch die Böden sind derzeit noch warm, es wird also eine Weile dauern, bis die Niederschläge den Untergrund so weit heruntergekühlt haben. Ein weiterer Faktor ist die genaue Intensität des Niederschlags, denn dieser kühlt die Luft aufgrund der Verdunstungskälte herunter. Grob gesagt bedeutet dies: Kräftigerer Niederschlag: eher Schnee, rascher abgekühlte Böden, schwächerer Niederschlag: anfangs Schneeregen oder Regen, langsamer abkühlende Böden. Die beste Abschätzung, wann auch mit Straßenglätte zu rechnen ist, entnimmt man unserer Prognose für die Temperatur an der Oberfläche der Fahrbahnen (für unsere Winterdienstkunden auch über www.glaette24.de abrufbar).
Zunächst wird Samstag also von dem Schnee noch nicht viel liegen bleiben, auch die Straßen werden noch lange eher nass aussehen. Es beginnt dann mit Flecken auf der Wiese, dann werden Brücken und Hochstraßen weiße Stellen bekommen. Erst im Laufe des Samstags, vor allem in der Nacht zum Sonntag, bleibt der Schnee dann auch auf vielen Strecken der Straßen im Süden liegen, denn wie wir sehen können, erwarten wir in der Summe einiges an Schneefall (Abb. 5). Man sieht also, dass eine genaue Prognose der endgültigen Schneehöhe sehr komplex ist, für München gehen wir auf den Straßen derzeit von etwa 4 Zentimeter am Samstag tagsüber und 4 bis 7 Zentimeter in der Nacht zum Sonntag aus, wobei unsere entsprechenden Winterdienst-Kunden regelmäßig aktualisierte Warnungen bekommen, damit sie die Straßen bestmöglich räumen und streuen können.
Im Norden dagegen muss ebenfalls mit Überraschungen gerechnet werden: Schauer, die in höhenkalter Luft über der milden Nordsee entstehen, können durchaus in ihrer Zugbahn Graupelmatsch mitbringen, auch Schnee ist strichweise möglich. Dieses sorgt jedoch nur in sehr lokal begrenzten Regionen für vorübergehendes Weiß. Zeitnah informieren wir dann auf Facebook, Twitter oder per WeatherPro auf dem Smartphone oder Tablet.