Update zur Hurrikansaison

12.10.2012 erstellt von Ronny Büttner

Noch gut ein Monat, dann neigt sich die Hurrikan- und Taifunsaison dem diesjährigen Ende zu.

Im Durchschnitt dauert die atlantische Saison der großskaligen Wirbelstürme von Anfang Juni bis Ende November. Demnach bleiben die Entwicklung und mögliche Zugbahnen einiger tropischer Tiefdruckgebiete weiterhin von Interesse.

Die Voraussetzungen für die Entstehung von Wirbelstürmen werden zu dieser Jahreszeit allerdings immer schwieriger. Ist die Oberflächentemperatur des Meeres ausreichend warm (ca. 26 Grad) und ist in der Atmosphäre genügend Energie vorhanden, dann können sich selbst im Spätherbst noch kräftige Wirbelstürme entwickeln. Aktuell werden in der Karibik Wassertemperaturen zwischen 27 und 32°C registriert. Über dem Westpazifik findet man derzeit ähnliche Werte.

Daher stehen am Wochenende und in der kommenden Woche zwei Regionen besonders im Fokus. Da wären zum einen der Taifun PRAPIROON über dem Westpazifik und zum anderen zwei tropische Tiefdruckgebiete über dem westlichen Nordatlantik, im Bereich der Karibik. Dort soll Tropensturm PATTY am Sonntag auf die Bahamas treffen, sich auf dem Weg dorthin aber nicht weiter verstärken. Am Montag könnte dann Kuba in den Einflussbereich des Wirbels geraten und somit von kräftigen Regenfällen betroffen sein. Allerdings ist die genaue Vorhersage der Zugbahn recht unsicher, denn die Modelle gehen bei der Prognose der möglichen Verlagerung weit auseinander. Einige suggerieren einen Vorstoß bis nach Honduras, andere wiederum deuten ein Abdrehen in Richtung Ostküste der USA oder Grönland an. Am Sonntag schauen wir uns die Entwicklung in unserem Weltwetter genauer an.

Auf der anderen Seite der Erde wird der Taifun PRAPIROON besonders von den Japanern gespannt verfolgt. Dieser Taifun der Kategorie 3 liegt noch einige Zeit über dem Pazifik und bewegt sich auch nur sehr langsam nordwärts fort. Die mittlere Verlagerungsgeschwindigkeit des Zentrums betrug in den letzten 24 Stunden nur sechs Kilometer pro Stunde. Deutlich auffälliger sind hingegen die enormen Niederschlagsmengen sowie die Windböen. Zum Teil bringt der Taifun 300 Liter Regen pro Quadratmeter in nur 12 Stunden hervor, in Verbindung mit Orkanböen von bis zu 200 km/h stellt dieser Wirbel eine Gefahr für den Schiffs- und Flugverkehr dar.

Am kommenden Mittwoch soll der Taifun mit seinen Ausläufern die Ostküste Japans erreichen. Auch zu diesem markanten Tiefdruckwirbel werden wir uns sicherlich schon am Sonntag die neusten Fakten ansehen. Deutlich entspannter sieht die Sturmsituation über dem Nordostatlantik aus, dort ist keine Orkanentwicklung absehbar.