Hitze in Nordamerika

20.07.2012 erstellt von Ronny Büttner

Hat sich die Situation in den USA und in Kanada entspannt oder brütet die Hitze noch immer?

 

Schon vor gut zwei Wochen berichteten wir über die Hitzewelle in den USA. Hat sich die Situation entspannt oder herrscht weiterhin Hitze?

Eine recht stabile Wetterlage begünstigt in den Vereinigten Staaten weiterhin die Überhitzung. Verbreitet werden Höchstwerte von 30 bis 35 Grad oder auch mehr gemeldet. Das teils marode Stromnetz gerät an seine Belastungsgrenze. Permanent laufen die Klimaanlagen in den Büros und in den Haushalten. Auch in der nächsten Woche ist keine Abschwächung der Hitze in Sicht. Größere Städte wurden jetzt aufgefordert die Bewässerung der Grünanlagen zu minimieren. In den ländlichen Regionen breitet sich Dürre aus, da die Acker- und Feldflächen schlichtweg ausgetrocknet sind. In ein paar Gebieten fürchtet man sogar eine Einschränkung der Trinkwasserversorgung. Waldbrandgefahr ist und bleibt vielerorts ein Thema.

Doch jetzt nähert sich sogar der mächtige Mississippi einem Rekordtiefstand. Bisher haben die US-Behörden etwa 7 Millionen Dollar in die Flussbettpflege gesteckt, um zumindest die Schifffahrt auf größeren Teilstücken zu sichern. Im Moment fehlen teils nur 60 Zentimeter zum historischen Tiefstand aus dem Jahr 1988.

Seit gut einem Jahr erfährt der mächtige Strom eine sehr auffällige Fluktuation. Noch im Mai des letzten Jahres führte der Mississippi rekordverdächtiges Hochwasser. Es fehlten nur knapp 20 Zentimeter zum höchsten jemals gemessenen Pegelstand. Heute liegt der Pegel einige Meter tiefer. Behörden sprechen derzeit von der zweitschlimmsten Dürreperiode seit 1895. Fast 40 Prozent der möglichen Getreideernte seien bereits verloren. Am gestrigen Donnerstag hatten mehr als 12 Bundesstaaten eine Hitzewarnung ausgesprochen.

Ferner begünstigt der niedrige Flussstand am Unterlauf einen Vorstoß von Salzwasser. Erstmals seit 1999 werden vorsorglich Unterwasserbarrieren errichtet, um das Salzwasser daran zu hindern, sich Flussaufwärts auszubreiten. Nicht unwichtig, denn der Mississippi wird auch zur Trinkwasserversorgung genutzt.

Wetterentwicklung
In der neuen Woche ist keine Abschwächung der Hitze in Sicht. Diese ungewöhnliche Wetterlage über Nordamerika, von der also auch Kanada betroffen ist, wird uns mit Sicherheit noch einige Zeit beschäftigen. Hier können Sie die Temperaturentwicklung in den Vereinigten Staaten verfolgen.