Ergiebiger Regen, einige Schauer und Gewitter. Der Juli hat sich bisher eher wechselhaft gezeigt.
Jedem ist der beständige Tiefdruckeinfluss in den letzten Wochen aufgefallen. Längere trockene und sonnige Phasen gab es nur vereinzelt. Oftmals dominierten dichte Wolken in Begleitung von teils kräftigen Schauern und Gewittern. Feuchte maritime Luft konnte meist ungehindert nach Deutschland einströmen. Nun die Frage: Wird der Juli zu nass?
Grundsätzlich ist die Verifikation von Niederschlägen nicht trivial. Die räumliche und zeitliche Verteilung von konvektiven Prozessen birgt Schwierigkeiten. Oder anders ausgedrückt: Vor allem in den Sommermonaten ziehen häufiger Schauer oder Gewitter über Deutschland hinweg, diese bringen unterschiedliche Niederschlagsmengen hervor. In einer Ortschaft ist es trocken und nur wenige Kilometer entfernt gehen im selben Moment kräftige Regengüsse nieder. Dennoch kann man bereits Aussagen über die mögliche Entwicklung bis Ende Juli treffen und bereits gefallene Mengen zum Vergleich heranziehen.
Bisher haben wir schon in vielen Regionen des Landes den klimatischen Monatsmittelwert erreicht. Teils konnte die monatsübliche Regenmenge sogar innerhalb weniger Stunden gemessen werden. Zum Glück wurden diese unwetterartigen Ereignisse nur vereinzelt gemeldet. Besonders der Starkregen, in Verbindung mit mächtigen Gewitterzellen, hat in diesem Juli für sehr auffälliges Wetter gesorgt.
Derzeit liegt das Deutschlandmittel des Niederschlags bei etwa 80 Prozent. Dies ist jedoch nur ein grober Richtwert. In einigen Gebieten haben wir sogar schon 200 Prozent erreicht. Beispielsweise im Potsdamer Umland oder im sächsischen Oschatz. Auf der anderen Seite gibt es auch Regionen, in denen die Regenmengen im Bereich der Normalwerte oder leicht darunter liegen. So meldet die Wetterstation in Rostock bisher erst 32 Prozent der monatsüblichen Menge. Im Juli des letzten Jahres wurden dort fast 500 Prozent erreicht. Aus heutiger Sicht sieht es ganz so aus, als ob dieser Juli in der Endabrechnung zu nass ausfallen wird, auch wenn für die kommende Woche nur wenige Niederschläge erwartet werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Folgen einer nassen Witterungsperiode
Die Land- oder Agrarwirtschaft kann eine zu nasse Witterung nicht gebrauchen. Im Moment befürchten einige Bauern Ernteausfälle. Der Regen und die hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen das Verfaulen von Pflanzen. Ferner fühlen sich einige Schädlinge bei diesem nassen Wetter besonders wohl. Auch Bäderbetriebe, die Gastronomie sowie allgemein die Tourismusbranche müssen derzeit tapfer sein. Viele Museen verbuchen allerdings überdurchschnittliche Besucherzahlen. Es gibt also Gewinner und Verlierer in diesem Juli.