Wo bleibt der Sommer?

16.07.2012 erstellt von Ronny Büttner

Auch in dieser Woche suchen wir den Sommer. Ein kurzer Blick geht in Richtung Mittelmeer.

Im Moment erinnert das Wetter in Deutschland eher an den Herbst und man kann schon mal vergessen, dass wir uns erst im Juli befinden.

Die Temperatur erreicht beispielsweise am morgigen Dienstag in vielen Regionen Deutschlands nur mühsam die 20-Grad-Marke. Dazu wird es gebietsweise regnen, örtliche Gewitter sind möglich, der böige Westwind macht die ganze Sache teilweise noch ungemütlicher. Auf der Zugspitze fallen etwaige Niederschläge am heutigen Montag in fester Form. So gibt es selbst im Juli noch Schnee zu bewundern, denn die Höchstwerte auf der Zugspitze werden zumindest heute nur den Gefrierpunkt erreichen.

Eher kühl und wechselhaft zeigte sich der meteorologische Sommer bisher. Eines sei vorweggenommen: Vorerst geht es unbeständig und kühl weiter, auch wenn es zwischendurch mal ein bis zwei Tage mit ruhigem Wetter und wärmeren Phasen geben wird. Am Wetterhorizont macht sich ganz vage Hoffnung breit, zumindest in der Langfrist. In Jahren mit einem kühlen und nassen Juli stellte sich in zwei von drei Fällen ein ruhiger und warmer Spätsommer ein.

Wo ist es momentan richtig sommerlich?
Besonders im Mittelmeerraum und im Norden Afrikas dominiert nun schon seit Wochen stabiler Hochdruckeinfluss mit trockenem Wetter und hochsommerlichen, teils tropischen Temperaturen. Dies ist jedoch nicht unbedingt das ideale Wetter, denn durch die angesprochene Hitze herrscht verbreitet hohe Waldbrandgefahr. Derzeit entwickeln sich selbst auf den Inseln im Mittelmeer einzelne Waldbrände. Heute haben die Einsatzkräfte auf Sardinien mit einigen Busch- und Waldbränden zu kämpfen. Statt Sonne, stehen nun Rauchfahnen am Himmel. Die Situation bleibt vorerst angespannt. In Italien wird in einzelnen Gemeinden das Trinkwasser rationiert, denn die Großstädte haben momentan einen zu hohen Verbrauch. Auch in einigen Regionen Israels muss derzeit das Wasser eingeteilt werden.

Die Hoffnung bleibt
Auch wenn die Ensembleprognosen bis zum Monatsende eher gedämpfte Temperaturen im Bereich um oder leicht über 20 Grad anzeigen, wird es zwischenzeitlich freundliche Abschnitte mit kurzen Schüben von warmer Luft geben. Trotzdem muss noch auf die Euphoriebremse getreten werden, denn nach einer langfristigen Umstellung sieht es im Juli noch nicht aus. Grund für diese beständige Unbeständigkeit beim Wetter ist die Nähe zu Tiefdruckgebieten über dem Nordostatlantik und der Nordsee sowie über Skandinavien. Grundsätzlich ist unser Wetter im Juli bestimmt von Warmluftvorstößen aus dem subtropischen Raum oder Kaltluftvorstößen aus polaren Meeresregionen. Derzeit überwiegen leider die Kaltluftvorstöße.