Spannendes Wetter steht der Antarktis bevor. In Indien verzögert sich der Monsun, Dürre droht.
In der Antarktis südlich von Australien wird es extrem schneereich und für dortige Verhältnisse mild. Dagegen wartet Indien auf den Monsun.
- Antarktis und Australien
In der Antarktis südlich von Australien steht eine extrem feuchte und für dortige Verhältnisse milde Wetterlage bevor. Ausgehend von dem weit südlich positionierten Hochdruckgebiet, das in Australien letzte Woche eine Ostwetterlage brachte, strömt in dieser Woche ein Schwall Meeresluft weit ins Innere der Antarktis. Auf dem Australienausschnitt für die 500 hPa-Wetterlage ist der kräftige Hochkeil gut zu erkennen (Abb. 1), Abb. 2 zeigt zudem den Warmlufttransport von Australien nach Süden. Dort, wo die warme Luft die eiskalte antarktische Luftmasse verdrängt, entstehen in dieser Woche intensive Schneefallgebiete. So ergeben die MOS-Berechnungen für die an der Küste gelegene französische Station Dumont D'Urville über 60 mm Niederschlag als Schnee, der in der Zeit von Montag bis Donnerstag bei einem Temperaturanstieg von -20 auf -4°C fallen soll. 500 Kilometer weiter im Landesinneren kommt der Warmluftvorstoß an der in 2500 Meter Höhe liegenden Station Ago 6 immernoch mit viel Kraft an: Die Temperatur steigt von unter -40°C auf knapp -15°C an, wobei für an diesem Ort sehr seltene Schneefälle mit mehr als 40 mm Wassergehalt erwartet werden. Noch weiter im Landesinneren soll es an der Station Dome C II von den typischen Werten unter -60°C auf immerhin -38°C hoch gehen. Nur noch leichter Schneefall um 1,5 mm Wassermenge zeigt, dass hier, über 1000 km von der Küste entfernt und auf einer Höhe von über 3200 m der Warmlufttransport zum Erliegen kommt. Die Station Wostok, nochmals 500 km weiter südlich gelegen, erwartet nur noch eine geringe Temperaturschwankung von Werten um -70 auf -60°C, dabei soll die Niederschlagswahrscheinlichkeit immerhin auf 40 Prozent ansteigen. Die EFI-Karten (Abb. 3-5) zeigen die Abweichung von den üblichen Werten deutlich. Diese extreme Wetterlage führt andererseits kalte Luftmassen auf den Ozean hinaus. So bildet sich südlich von Australien ein Sturmtief, das Sturmböen und kaltes Wetter nach Südwestaustralien bringt (Abb. 6).
- Europa
Die EFI-Karten (Abb. 3-5) zeigen für Europa die Neigung zu kühlem und nassem Wetter in dieser Woche. Im Verlauf der Woche sollen die Temperaturen aber insgesamt ansteigen.
- Südafrika
Die EFI-Karten zeigen für Südafrika weiterhin kaltes Winterwetter an. Wie bereits in der Übersicht vor einer Woche beschrieben, sorgen weitere Tiefdruckgebiete für Südwinde bis weit ins Landesinnere hinein. In dieser Woche folgt ein weiterer Kaltluftvorstoß.
- Argentinien
Die Kältewelle in Argentinien geht in dieser Woche weitestgehend zu Ende. Nach Frost und Schneefällen wird es vor allem in den zentralen Regionen mit Nordwinden deutlich wärmer, so dass sogar positive Abweichungen erwartet werden (Abb. 3).
- Indien
Besorgt wartet Indien auf das Einsetzen des Monsuns. Zwar konnten sich verspätet Südwestwinde bis nach Südindien ausbreiten, so dass dort in dieser Woche schon übernormal hohe Niederschläge erwartet werden (Abb. 4). Sorge bereitet aber sehr trockene Luft über dem Arabischen Meer, die das Fortschreiten des Monsuns weiter verzögern könnte. Weite Teile Indiens haben in diesem Winter noch weniger Niederschlag bekommen, als in der Trockenzeit ohnehin zu erwarten sind. Vor allem in Pakistan könnte sich die Dürre infolge eines schwachen und verspäteten Monsuns verschärfen.