Umstellung der Wetterlage

11.02.2012 erstellt von Ronny Büttner

Nach gut zwei Wochen Dauerfrost stellt sich die Frage: Wie geht es in den nächsten Tagen weiter?

Freunde milderer Luftmassen können getrost aufatmen, denn in der neuen Woche stellt sich die Großwetterlage um. Was bedeutet dies für den Wetterablauf und wie nachhaltig ist die Milderung?

Die Tage der eisigen Höchstwerte sind scheinbar gezählt, schon am morgigen Sonntag kann es in Küstennähe wieder zu Plusgraden kommen und ab Montag versucht sich die gemäßigte Luft auch im Rest des Landes zu manifestieren. Erfahrungsgemäß hat es ein erster Vorstoß milder Luft noch recht schwer, sich gegen die bodennahe Kaltluft zu behaupten, aber die Modelle sind sich einig: In der neuen Woche kommt es zu einer deutlichen Frostabschwächung. Bei vielen Menschen werden jetzt die Alarmglocken läuten, denn nur selten geht eine solche Umstellung der Wetterlage ohne signifikante Glätteereignisse über die Bühne.

Aufgrund der markanten Frostwitterung sind die Böden vereinzelt schon bis zu 80 Zentimeter tief gefroren. Meist liegt die Nullgradgrenze aber im Bereich zwischen 30 und 50 cm. Da aufkommende Niederschläge in flüssiger Form auf den kalten Böden sofort gefrieren, ist am Montag vor allem im Nordwesten erhöhte Vorsicht auf den Straßen geboten. In einigen Regionen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erwarten wir zum Wochenbeginn immerhin schon Höchstwerte im Bereich von +1 bis +5 Grad Celsius. Am Dienstag und Mittwoch ist die Gefahr von Glatteisregen dann auch in den übrigen Landesteilen gegeben.

Im Wochenverlauf versucht sich die mildere Luft selbst im Südosten zu etablieren, allerdings werden in weiten Teilen Bayerns die Höchstwerte nur um oder knapp über dem Gefrierpunkt liegen und am Dienstag sowie Mittwoch können dort gebietsweise ergiebige Schneefälle für Glätte sorgen.

Im Nordwesten und Westen Deutschlands sind hingegen in der zweiten Wochenhälfte Tageshöchstwerte von 3 bis 7 Grad Celsius nicht unwahrscheinlich. In den Nächten schwächt sich der Frost sogar in der gesamten Bundesrepublik ab. Von den auffälligen Tiefstwerten im zweistelligen Minusbereich können wir uns getrost verabschieden. Bei geschlossener Wolkendecke werden gebietsweise auch über die Nacht hinweg geringe Plusgrade gehalten. Sonst sinkt die Temperatur nur noch in den leichten bzw. mäßigen Frostbereich.

Übrigens sind selbst nach der bisherigen Frostperiode nicht alle Flüsse, Seen und Bäche zugefroren, es gibt tatsächlich noch eisfreie Wasserflächen in Deutschland.

Wie lang hält die Milderung an?
Der Vorstoß der gemäßigten Luft dauert wahrscheinlich über die neue Woche hinweg an. In der übernächsten Woche sind sich die Modelle nicht mehr so sicher bei der Temperaturentwicklung und die Ungenauigkeit der Prognose nimmt zu. Allerdings sollten wir den Winter jetzt nicht komplett abschreiben, selbst im März sind erneute Wintereinbrüche nicht gänzlich unwahrscheinlich. Immerhin hat sich dieser Winter nach den anfänglichen Startschwierigkeiten von seiner eisigen Seite gezeigt.

Mit unseren Profikarten können Sie den Vorstoß der gemäßigten Luft verfolgen und sich über möglich Niederschläge informieren.