Den Winter findet man zur Zeit nur in den höheren Berglagen. Wird sich daran in nächster Zeit etwas ändern?
Der dritte Advent ist bereits verstrichen und das gegenwärtige Wetter vermittelt immer noch einen eher herbstlichen Eindruck. Wer in Deutschland Schnee sucht, muss sich in die höheren Lagen der Mittelgebirge oder direkt in die Alpen begeben. Wird sich daran in nächster Zeit etwas ändern?
Schnee nur in den Bergen
Eine Reihe atlantischer Tiefdruckgebiete sorgt zur Zeit für recht milde Temperaturen und wiederholte Niederschläge, die oft nur in den Bergen als Schnee niedergehen und auch nur dort ab einer Höhe von etwa 1000 Metern, teilweise auch ab 500 Metern zu einer beständigen Schneedecke führen. Wo es tagsüber frostig bleibt bzw. die Temperatur nur kurzzeitig die 0°C-Grenze übersteigt, konnte sich so in einigen höher gelegenen Teilen der Mittelgebirge bereits etwas Schnee ansammeln. Wie man den deutschlandweiten Gesamtschneehöhen am Morgen des 11. Dezembers entnehmen kann (Abb. 1), liegen beispielsweise zur Zeit auf der Zugspitze 80 cm Schnee (40 cm mehr als vor 5 Tagen), auf dem Großen Arber 49 cm (33 cm mehr), auf dem Fichtelberg 29 cm (10 cm mehr), auf dem Brocken 50 cm (28 cm mehr), und auch auf dem Kahlen Asten in 842 m Höhe immerhin 25 cm (6 cm mehr als vor 5 Tagen).
Schneedecken, die sich im Laufe einer Nacht durch Schneeschauer auch im Flachland bildeten, wie am vergangenen Wochenende in einigen Teilen Schleswig-Holsteins (die höchste Schneehöhe am 11. Dezember um 7 Uhr meldete die Station Weddelbrook mit 5 cm), blieben bei den anhaltend milden Tagestemperaturen nicht lange erhalten.
Weiterhin mild - Chancen für Weiße Weihnachten nicht gut
In den kommenden Tagen wird sich an dieser Situation nicht viel ändern, denn der heute über Deutschland hinweg ziehende Ausläufer von Islandtief GÜNTER wird bis zur Wochenmitte sogar für noch mildere Temperaturen sorgen. Vor allem im Südwesten werden wieder Tageshöchstwerte jenseits der 10°C-Marke erwartet, so dass die Schneefallgrenze vorrübergehend auf über 1500 Meter ansteigen wird. Dies bedeutet auch ein zumindest teilweises Abtauen vorhandener Schneedecken unterhalb dieser Höhe. Erst zum kommenden Wochenende zeichnet sich eine Abkühlung auf das derzeitige Niveau ab, so dass sich zumindest in den Mittelgebirgen wieder winterliche Verhältnisse einstellen werden. Im Flachland muss man sich also noch gedulden, die Wahrscheinlichkeit für „Weiße Weihnachten“ liegt derzeit bei 10 bis 30 Prozent.