Nebel in Deutschland und im Himalaja - Ein paar aktuelle Neuigkeiten über das trübe Grau.
Wie schon seit vielen Tagen startet die neue Woche in Deutschland mit Sichtweiten von örtlich unter 50 Meter. Doch nicht nur hierzulande herrscht Nebel. Für einige Himalaja-Touristen am gefährlichsten Flugplatz der Welt wird er zu einem ernsten Problem.
Rückblick: "Warmer Deckel"
Das Wetter am nun zurückliegenden Wochenende gestaltete sich dabei unter Hochdruckeinfluss doch sehr unterschiedlich. Wanderer, die den Brocken bestiegen haben, werden das wohl unter anderem sehr deutlich gespürt haben. Wer beispielsweise seinen Wandertag von Pabstorf aus begonnen hatte, der startete bei einstelliger Temperatur und neblig-trüber Stimmung. Umso angenehmer wird wohl die Überraschung gewesen sein, als er sich am Nachmittag auf dem sonnigen Berggipfel des Harzes auf 1.141 Meter Höhe in die Sonne setzen konnte, und das bei einer Höchsttemperatur von 18,9°C (Abb. 2).
Hier zeigt sich, dass in der Höhe sehr warme Luft herangekommen ist. Diese wurde um das kräftige Mittelmeertief herangeführt, das ja besonders in Italien für Überschwemmungen sorgt (wir berichteten).
In tieferen Lagen jedoch kühlte die Luft in den teils klaren Nächten aus, und so kehrten sich die Temperaturverhältnisse um: Am Boden war es teilweise deutlich kälter als in der Höhe, die Temperatur stieg also nach oben hin, man spricht dann auch von einer Inversion. Bis zur Inversionsgrenze ist dabei der Austausch mit den darüber befindlichen Luftmassen stark eingeschränkt, man kann sich die Inversionsobergrenze wie einen Deckel vorstellen. Durch die höhere absolute Luftfeuchtigkeit, die die wärmere Luft heranbringt, entsteht dabei auch häufig Nebel, der sich in windschwachen Hochdruckgebieten teils tagelang halten kann.
Deutlich zu sehen ist diese Inversion auch aktuell am so genannten Radiosondenaufstieg, also anhand der Messungen, die mithilfe eines Wetterballons an den Stationen regelmäßig durchgeführt werden, um die Verhältnisse in der Vertikalen zu kennen. In Abb. 4 sehen wir einen solchen von der Wetterstation Bergen in der Lüneburger Heide. Er zeigt eine vom Boden her ansteigende Temperatur bis in Höhen von über 1.300 Meter.
Nebel in Nepal - Touristen sitzen fest
Während sich bei uns dabei die Probleme im Straßenverkehr und Flugverkehr noch in Grenzen halten, sind die Auswirkungen von Nebel für etwa 2.500 Touristen im Himalaja deutlich weitreichender. Sie sitzen seit Tagen auf dem Flughafen Tenzing-Hillary in Lukla, Nepal fest:
###YOUTUBE###
Auch hier hält sich die warme Luft in der Nähe eines Hochdruckzentrums auf. In dem geschützten Hochgebirgstal oberhalb des Dudh Kosi Flusses kann dabei die kältere Luft nach unten sinken, die zusätzliche Feuchtigkeit des Gewässers sorgt dabei für eine besonders hohe Nebelneigung.
Gefährlichster Flugplatz der Welt
Der Tenzing Hillary Airport zählt nicht nur wegen seiner häufigen Nebeltage zu den gefährlichsten der Welt. Er hat eine verkürzte Landebahn, die durch eine Schlucht und ein Gebirge begrenzt wird. Es ist ein so genannter STOL Airport (Short Take-Off And Land). Bei einem Problem kann dabei der Pilot nicht mehr durchstarten. Die Landebahn ist absichtlich geneigt, um beim Landen bergauf zusätzlich zu bremsen und beim starten bergab zu beschleunigen.
Die Touristen haben jedoch Chancen auf Besserung - in den kommenden Tagen scheint die Nebelneigung in Lukla allmählich abzunehmen. Wann genau dies sein wird, ist jedoch nicht genau abzusehen, das hängt (wie auch in Deutschland) von sehr vielen kleinen Details ab.