Sonne am Wochenende

19.10.2011 erstellt von Frank Abel

Der goldene Oktober meldet sich rechtzeitig für das Wochenende zurück. Was macht die Temperatur?

Heute dürfte vor allem in der Südhälfte die gute Laune zumindest nicht vom Wetter herrühren. Dichte Wolken und Regen, in höheren Lagen sogar Schneeregen trüben bei einigen die Stimmung. Doch die Aussichten auf das Wochenende dürften im wahrsten Sinne des Wortes "er-heitern". 

Tief "Klaus" bringt Regen oder Wind
Doch zunächst haben wir es noch mit dem Tief Klaus zu tun. Sein Tiefausläufer befindet sich unter Verlangsamung auf dem Weg weiter nach Süden. Dort hat man es, abgesehen von anfänglichen Auflockerungen am Alpenrand, mit einem sehr grauen und nassen Mittwoch zu tun, durch die kaum noch vorankommende Front sind dabei Niederschlagsmengen von über 25 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden möglich, Schwerpunkt ist Südbaden. Da von Nordwesten zudem die kältere Luft folgt, sinkt dabei auch die Schneefallgrenze auf etwa 1000 Meter ab. Das bedeutet, dass man auf dem Feldberg im Schwarzwald mit einigen Zentimetern Neuschnee rechnen darf.

Um sechs Uhr am Morgen des heutigen 19.10.2011 wurde vom Fichtelberg bereits leichter Schneefall gemeldet, Neuhaus am Rennweg (Thüringen) und das Weinbiet (Rheinland-Pfalz) meldeten gleichzeitig Schneeregen. Im Norden dagegen sorgt die kalte Höhenluft (in 5,5 km Höhe zum Teil bis unter -30°C) in Richtung Nordsee für Schauer und in Küstennähe sogar einzelne Gewitter, wobei dort noch mit Sturmböen gerechnet werden muss, andererseits daneben auch mit freundlichen Abschnitten.

Goldenes Wochenende
Verständlich also, wenn man wegen des Wetters darbt und sich das vergangene, zeitweise deutschlandweit sonnige Wochenende zurück wünscht. Die gute Nachricht ist, dass alles danach aussieht, dass dieser Wunsch auch in Erfüllung geht.

Schauen wir auf die Wetterlage in Abb. 2. Die Kaltluft auf der Rückseite des Tiefs Klaus schnürt sich ab und wandert als "Kaltluftinsel" in der Höhe in Richtung Adria, wodurch dort kräftige Niederschläge möglich werden. Bei uns hingegen verstärkt sich dagegen der Hochdruckeinfluss von Südwesteuropa her. Und so kann man sich bereits am Freitag vom Breisgau kommend über immer mehr Sonnenschein freuen, wenngleich an diesem Tag die Nebelneigung noch relativ hoch ist. Der Wind ist dementsprechend nur noch eine schwache Angelegenheit.

Am Wochenende verlagert sich der Schwerpunkt des sich kräftigenden Hochs ostwärts, am Boden ist sein Zentrum Samstag bereits über der Ukraine zu finden (Abb. 3). Es verlagert sich jedoch kaum noch (Abb. 4) und hat von dort aus Einfluss auf das Wetter für ganz Deutschland. Das bedeutet, dass wir nach nur noch lokalen Nebelfeldern überall mit blauem Himmel und viel Sonnenschein rechnen können, dazu weht meist schwacher Südostwind.

Wie lange hält das Hoch?
So wie es aussieht, wird sich der goldene Oktober dann auch bis in die kommende Woche hinein fortsetzen. Wie lange dies der Fall ist, ist dabei noch unsicher. Wie man anhand von Abb. 4 sieht, stehen neue Tiefdruckgebiete vor unserer westlichen Haustür. Sie gehören zu einem Kaltluftvorstoß über dem Ostatlantik.

Nach heutigem Stand dürfte sich dieser aber als Kaltlufttropfen abkapseln (Abb. 5), sodass die Niederschlagswahrscheinlichkeit ab Dienstag zwar nach Westen hin leicht ansteigt, (siehe die mittlere Balkengrafik ab Abb. 6), vor allem aber im Osten Deutschlands alles für ruhiges Herbstwetter bis weit in die kommende Woche hinein spricht.