Der havarierte Frachter "Rena" droht vor Neuseeland auseinanderzubrechen - Was macht das Wetter?
Es scheint die größte Umweltkatastrophe in der Geschichte Neuseelands zu werden - am 5. Oktober lief der Frachter "Rena" auf ein Riff auf, 400 Tonnen Schweröl flossen seitdem in den Südpazifik. Die Bergungsarbeiten laufen unter Zeitnot, denn das Containerschiff droht auseinanderzubrechen - auch wegen des Wetters.
"Rena" lief am 5. Oktober aus bisher noch nicht geklärter Ursache auf das 100 x 100 Meter große Astrolabe-Riff in der Plenty-Bucht in Neuseeland auf und liegt nun dort in Schräglage, 22 km nördlich der Stadt Tauranga vor der nördlichen Hauptinsel Neuseelands. An vielen Stränden der Bucht wurden bereits verendete Tiere gefunden. Professionelle und ehrenamtliche Retter sind an den Stränden unterwegs, um das Öl in mühevoller Handarbeit zu entfernen.
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Doch das Öl läuft weiter aus einem großen Riss in der "Rena" in den Südpazifik. Bereits 400 Tonnen liefen seit der Havarie in das Meer, 1.300 befanden sich am Montagabend, Ortszeit, noch im Schiff. Der neuseeländische Verkehrsminister Steven Joyce machte nur wenig Hoffnung, dass das gesamte restliche Öl abgepumpt werden könne, bevor der Frachter auseinanderbricht.
Ein Bild des TerraSAR-Satelliten des DLR (Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt) zeigt dabei in Abb. 2 die Größe des Ölteppichs vom vergangenen Freitag, 14. Oktober 2011.
Wetter stört die Bergungsarbeiten
Seit der Havarie mussten die Arbeiten mehrfach unterbrochen werden. Ursache war zum einen der Zustand des Frachters, zum anderen aber auch die Wetterbedingungen. Durch kräftigen Wind und hohen Wellengang wurden Arbeiten unmöglich, die Gefahr, dass das Containerschiff bersten würde, war für die Bergungsmannschaft einfach zu hoch. Bruce Anderson, Vertreter der neuseeländischen Meeresbehörde, sprach zu den Medien von "fürchterlichen" Arbeiten in dem ächzenden und knarrenden Wrack.
Der teils stürmische Wind entstand dabei im Umfeld eines Tiefdruckgebietes, das sich in den nächsten 24 Stunden von der Westküste Neuseelands über die Nordinsel hinweg verlagert (Abb. 3 und 4), wobei noch eine so genannte Troglinie aktuell für Schauer und an den Küsten auch für Sturmböen sorgt.
Nun Wetterberuhigung
Nachfolgend verstärkt sich dann aber der Einfluss eines umfangreichens Hochs. Dabei schwächt sich der Wind deutlich ab und dreht über der Plenty-Bucht von Nordwest zunehmend auf Südwest. Gleiches geschieht mit den Wellen, die dann auf das Meer hinaus wandern statt wie bisher zu den Stränden der Bucht (Abb. 5 und 6). Es bleibt zu hoffen, dass diese Wetterberuhigung (Abb. 7) für den Frachter nicht zu spät kommt.