Kräftiger, teils gewittriger Regen fiel am Wochenende im Südosten mit örtlichen Überschwemmungen
Tief George hat am Wochenende vor allem in Bayern, aber auch in Sachsen und dem Süden Brandenburgs für kräftige Niederschläge gesorgt. Fußballfans konnten live beobachten, wie sich das Bundesligaspiel 1. FC Nürnberg gegen Werder Bremen in eine Wasserschlacht verwandelte.
Extra-Pause im Fußball
Spätestens, als nach schauerartigen Regengüssen noch Hagel hinzu kam, überlegt der Schiedsrichter Jochen Drees, ob es einen Spielabbruch geben könne. Der Ball rollte kaum noch über den Platz, das Spiel war dem Zufall überlassen.
Das zugehörige Gewitter zog jedoch während der Halbzeit weiter nach Nordosten. Doch bis zur zweiten Halbzeit angepfiffen wurde, dauerte es 30 Minuten. Doch nicht nur im Easy-Credit-Stadion kam es zu wetterbedingten Problemen. Auch im Landkreis Hassberge bei Würzburg sorgten Gewitter für Überflutungen, betroffen war die Sparkasse und der Bahnhof in Haßfurt. In Obertheres löste sich eine Schlammlawine.
Die Gewitter vom Samstag entstanden dabei in der Nähe zu einem Bereich sehr höhenkalter Luft (Abb. 2), der in den vergangenen Tagen über die Nordsee süd- südostwärts über Deutschland bewegte. Auf seiner Vorderseite brachte er jedoch am Samstag noch einmal feucht-warme Luft in den Osten Deutschlands, wobei zum Beispiel auf dem Oktoberfest in München am Samstag noch einmal 27°C erreicht wurden.
Reichlich Regen
Während dieses Höhentief dabei weiter nach Osten voran kam, entstanden in der feucht-warmen Luft zunächst einzelne, teils kräftige Gewitter. Schwerpunkt am Samstag war, wie auf der Radarsummenkarte in Abb. 4 zu sehen ist, Franken bis zum Vogtland sowie der sächsische Landkreis Riesa-Großenhain bis in das brandenburgische Elbe-Elster-Gebiet und die Niederlausitz. Die höchste registrierte Niederschlagsmenge verzeichnete dabei die Wetterstation Selb in Oberfranken mit 57,9 Litern pro Quadratmeter, gefolgt von Elsterwerda (40 L/m²) und Garsebach (39,6 L/m²), weitere Werte siehe Abb. 5.
Nachfolgend entstand ein Gebiet mit länger anhaltendem, teils schauerartigen Regen, so wie in unseren Wetter-News vom 14.09. bereits angekündigt und erklärt wurde, während die Luftmassengrenze kaum noch nach Osten voran kam, wie im Radarsummenbild in Abb. 6 zu sehen ist. Auch hier kam es teils bis zum heutigen Morgen noch zu nennenswerten Niederschlagsmengen (Abb. 7).
Schnee bis auf 1000 m
In der nachfolgend kälteren Luft sank dabei auch die Schneefallgrenze. Am Montagmorgen gab es dabei auf der Zugspitze und dem Wendelstein einen Hauch von Winter bei mäßigem Schneefall, der Große Arber im Bayerischen Wald meldete geringen Schneeregen (siehe auch Abb. 8). Weiter südlich in Österreich fiel der Schnee zeitweise sogar auf bis zu 1.000 Meter hinab (Beispiel Krimml, Oberprinzgau, 1067 m ü.A.).
Wie geht es weiter?
Die Regenfälle werden im Südosten auch heute noch weiter anhalten und nur zögernd im Laufe des Dienstags nach Osten abziehen. Ab der Wochenmitte macht sich dann gerade im Süden Deutschlands Hochdruckeinfluss breit, während die Temperaturen wieder ansteigen werden. Nach Nordwesten hin sorgen schwache Tiefausläufer in den kommenden Tagen dagegen häufiger für dichtere Wolken und vor allem in Küstennähe auch etwas Regen.