Welche markanten Wetterereignisse bringt die neue Woche? Wo wird es interessant?
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns die Entwicklung in der Karibik, Südamerika, Europa und in Südostasien an.
Karibikraum und USA
Erst jüngst berichteten wir über Hurrikane und deren Auswirkungen, auch auf unser Wetter. Wie sieht die Entwicklung in der kommenden Woche aus? Die Hurrikan-Saison ist noch längst nicht beendet, bis Oktober können sich daher noch einige interessante Wettereignisse einstellen, anerkannte Wissenschaftler gingen ja bereits im Juni von einer sehr aktiven Saison 2011 aus. Der Juli und auch der August verhielten sich im Karibikraum recht ruhig, erst zum September kam die Maschinerie so richtig in Schwung. Noch nicht vergessen ist beispielsweise Hurrikan IRENE.
Auch in der neuen Woche sind tropische Stürme im Karibikraum möglich, aber bisher scheint sich keiner der aktiven Wirbel zu einem Hurrikan zu verstärken. Dennoch werden im Wochenverlauf vor allem im Bereich des Tropensturms MARIA auf einigen karibischen Inseln hohe Niederschlagsmengen und Sturmböen erwartet. MARIA zieht nach neusten Berechnungen östlich der größeren Karibikinseln nach Norden und streift dabei mit seinen Ausläufern die Ostküste der USA. Der Schwerpunkt des Tropensturms bleibt aber sehr wahrscheinlich über dem Atlantik.
Ein weiterer Wirbel trifft schon heute auf Mexiko. Der Tropensturm NATE zieht vom Golf von Mexiko in Richtung Pazifik weiter und überquert dabei unter Abschwächung das mittlere Mexiko. Dort wird verbreitet mit hohen Regenmengen gerechnet, auch Sturmböen werden prognostiziert. Erdrutsche und Überflutungen sind in einigen Regionen nicht ausgeschlossen. Am Montag wird aus jetziger Sicht aus dem Sturm ein „normales“ Tiefdruckgebiet. Reibungseinflüsse der Landmasse, geringere Temperaturunterschiede und ein geringerer Wasserdampfgehalt schwächen einen Wirbelsturm in der Regel deutlich ab, wenn dieser vom Meer aufs Land zieht.
Südamerika
Am Freitag und Samstag gab es in Brasilien teils sehr intensive Regenfälle. Erdrutsche und Überflutungen kosteten einige Menschenleben. Heute verlagern sich die großräumigen Regengebiete weiter in das westlichste Brasilien, nach Kolumbien sowie nach Peru. Verbreitet wird mit schauerartigem Regen gerechnet, eingelagerte Gewitter besitzen durchaus Unwettercharakter. Diese Abweichungen sind in den Niederschlagskarten gut zu erkennen.
Auch im südlichsten Südamerika werden auffällige Signale angedeutet. Im Süden von Chile sowie in Patagonien erwartet man in den nächsten Tagen einen kräftigen Sturmwirbel, lokal können innerhalb von 24 Stunden Regenmengen über 100 Liter pro Quadratmeter fallen. Auch markante Sturmböen werden prognostiziert. In diesem Bereich stellt sich die Atmosphäre jetzt langsam von einer winterlichen auf eine sommerliche Zirkulation um. Gerade in solchen Umstellungszeiträumen entwickeln sich in den südlichen Breiten markante Sturmtiefs.
Süd- und Südostasien
Der Monsun wird auch in der neuen Woche vielerorts seine Spuren hinterlassen. Regenschwerpunkte werden wahrscheinlich Vietnam, Thailand, Malaysia sowie allgemein Indonesien sein. Aber auch die Süd- und Ostküste Indiens könnte von den Regengebieten getroffen werden. Regenmengen von über 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur 12 Stunden sind im Einflussbereich kräftiger Gewitterzellen keine Seltenheit.
Europa
Über dem Atlantik ist derzeit eine hohe Dynamik vorhanden. Im Bereich eines kräftigen Tiefdrucksystems bei den Britischen Inseln entwickeln sich immer mal wieder kleinere Randtiefs und Ex-Hurrikan KATIA wird sich in unseren Gefilden mit deutlich auffrischendem Wind bemerkbar machen. Dabei gelangte auf der Vorderseite von Tief FRANK in den letzten zwei Tagen subtropische Luft aus dem fernen Südwesten Europas bis zu uns nach Deutschland. Doch schon heute kündigt sich ein Luftmassenwechsel mit teils kräftigen Gewittern an. Bereits am Morgen bildeten sich über Frankreich große Gewittersysteme und diese verlagern sich nun weiter bis nach Deutschland und anschließend in Richtung Baltikum. In der eingeflossenen energiereichen Luft besteht Unwettergefahr durch Hagel, Starkregen und Sturmböen. In der neuen Woche bleibt uns vor allem im Norden der sehr böige Wind erhalten und die Temperatur pendelt sich allgemein auf ein eher herbstliches Niveau ein.