Wie jeden Sonntag schauen wir uns wieder an, wo auf der Welt außergewöhnliches Wetter herrscht.
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Dienstag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns wie jeden Sonntag einige Regionen genauer an.
- Mittelamerika
Beginnen wir diesmal in Mittelamerika und widmen uns dem Thema Hitze. Mexiko hat in diesem Jahr schon einmal eine Hitzewelle erlebt, bei der die Temperaturen gebietsweise über 40 Grad angestiegen sind und sogar Todesopfer forderte. In der kommenden Woche wird es in einigen Gebieten Mexikos wieder ähnlich heiß. So zeigt der EFI für die Temperatur am kommenden Dienstag besonders im südlichen Mexiko positive Anomalien (rötlich gefärbt in der Abbildung 1). Also weichen die prognostizierten Temperaturwerte stark von denen für die Jahreszeit üblichen Werte ab.
Im Verlauf der Woche scheint sich die Hitze sogar noch zu verstärken, wie aus der Abbildung 2 hervorgeht. Auch in unserem weltweiten Orte- und Reisewetter wird deutlich, dass die Temperatur im mexikanischen Villahermosa zum Ende der Woche voraussichtlich die 40-Grad-Marke knackt. Wie lange jedoch die Hitzewelle andauert und welche Probleme dabei entstehen, ist noch unsicher. Allerdings sind Waldbrände möglich, denn Trockenheit ist in den meisten Gebieten Mexikos vorherrschend. - Asien
Auch unsere Bundeswehrsoldaten am Hindukusch haben derzeit mit extremer Hitze zu kämpfen. In Abbildung 1 werden die stark positiven Temperaturanomalien in weiten Teilen Zentralasiens deutlich. So liegen die Höchstwerte in Mazar-i-Sharif derzeit bei rund 41 Grad. Im Verlauf der Woche sollte sich die Hitze aber wieder abschwächen und die Temperatur den Normalwerten nähern (vgl. Abbildung 2). - Europa
Wenn es irgendwo auf der Welt Regionen gibt, in denen es derzeit deutlich zu warm ist, muss es auch Regionen geben, die von kühleren Luftmassen beherrscht werden. Damit wären wir in Europa, genauer gesagt im östlichen Mittelmeerraum. Schon aus den EFI-Karten in Abbildung 1 und 2 wird dort mit der Blaufärbung schnell die negative Abweichung vom Normalwert deutlich. Also, wer in der kommenden Woche an die Adria oder nach Griechenland fährt, muss sich im Bereich eines Tiefs (Abbildung 3) auf eher kühle Temperaturen und einige Schauer einstellen.
In Mitteleuropa wird es nach einem kühlen Wochenstart zur Wochenmitte schon wieder wärmer, so dass wir bei uns bereits in der zweiten Wochenhälfte häufig wieder frühsommerliche Werte um 25 Grad antreffen (Abbildung 2). Auch das Wochenende verspricht freundlich und warm zu werden, wie man mit Hilfe unseres Ortewetters, hier am Beispiel von Frankfurt/Main, verfolgen kann. - Nordamerika
Zuletzt noch ein Blick auf den Nordosten der USA. Hier berechnet der EFI des Niederschlages in Abbildung 4 gebietsweise positive Abweichungen. Dort kann es im Bereich eines Tiefs zu recht kräftigen Schauern und Gewittern kommen, örtlich ist Starkregen und Hagel möglich. Als Beispiel die Prognose für Boston.