Werfen wir heute einen Blick auf die Wetterentwicklung in Amerika, Australien und Europa.
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns heute einige Regionen genauer an.
Amerika
Im Südosten der Vereinigten Staaten ist es momentan sehr warm, teils heiß. In einigen Regionen von Texas lagen in der vergangenen Nacht die Tiefstwerte im tropischen Bereich (Tmin >20°C). Tagsüber erhitzt sich die Luft dort auf über 35°C. Diese „Warmphase“ wird wahrscheinlich bis zum Donnerstag andauern. Auch Oklahoma, Kansas und weitere Staaten im Südosten sind von diesem Warmluftvorstoß betroffen. Dem gegenüber steht ein Kaltluftblock über dem Norden Kanadas. An der Grenze dieser auffälligen Luftmassen bildeten sich jüngst einige Tornados und schwere Gewitter. Auch am heutigen Sonntag besteht im Mittleren Nordosten der USA die Gefahr von heftigen Gewittern und starken Regengüssen, örtliche Überflutungen sind nicht unwahrscheinlich. Schwerpunkt ist dabei das Gebiet von Wisconsin bis Oklahoma.
Der Kaltluftblock über Nordkanada scheint gut ausgeprägt und stabil. Im späten Wochenverlauf wird ein kräftiges Tief wahrscheinlich die Kaltluft anzapfen und in den Norden der USA transportieren.
In Südamerika stellt sich die Atmosphäre auf den Winter um. Auffällige Niederschläge werden im Norden vor allem in Kolumbien, Ecuador, Venezuela sowie im Amazonasgebiet und ab Wochenmitte auch in Paraguay sowie in Teilen von Argentinien und Chile angedeutet. In Verbindung mit kräftigen Gewitterzellen sind gebietsweise 50 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden möglich. Bei länger anhaltendem Regen können im Stau der Anden Erdmassen abrutschen.
Australien
Interessant ist im Moment das Temperaturgefälle in Australien. Während einige Tiefausläufer den äußersten Südosten mit kalter Luft subpolaren Ursprungs versorgen, ist im Norden, dem Nordosten sowie im Westen von Australien tropische Luft wetterbestimmend. Im Wochenverlauf kann es, an der Grenze der eben angesprochenen Luftmassen, besonders in den Bundesstaaten Victoria und Neusüdwales zu markanten Niederschlagsereignissen kommen.
Europa
Derzeit herrscht in Europa ein leichtes West-Ost-Temperaturgefälle. In Westeuropa liegt die Temperatur verbreitet über dem langjährigen Klimamittel, während in Osteuropa die Werte eher dem Durchschnitt entsprechen. Im Wochenverlauf sorgen nordatlantische Tiefdruckgebiete für einen Temperaturausgleich, so dass sich die Werte in Großbritannien und Teilen Mitteleuropas wieder dem Normalwert annähern. Der Wind frischt ab Dienstag vor allem im Bergland Mitteleuropas auf, auf den Gipfeln sind durchaus Orkanböen möglich, auch an Nord- und Ostsee kann es wieder stürmisch werden. In Portugal, Spanien und Südfrankreich deutet sich hingegen eine Fortsetzung des warmen, teils heißen Wetters an. Dort wird hoher Luftdruck und trockene Luft wetterbestimmend bleiben. Bereits am gestrigen Samstag sind in Murcia (Südostspanien) 37°C gemessen worden.