Alles zum stürmischen Wetter und wie es am Wochenende weitergeht, finden Sie hier (mit unserer MeteoShow)
Schaut man auf den Ist-Zustand in den Küstenbereichen, so stellt man fest, dass es aktuell bereits recht windig ist. Doch es geht noch mehr. Zwar stellt sich keine großräumige Sturmlage ein, dennoch kann es hier und da für die ein oder andere schwere Sturmböe reichen und das wiederum regt zu einer allgemeinen Betrachtung der Prozesse dahinter an.
Ohne Druckgefälle kein Wind:
Grund dafür ist wie immer ein Druckgefälle über Europa, das sich zwischen einem Tiefdruckkomplex von Nordskandinavien nach Westrußland reichend und beständigem Hochdruck über den Britischen Inseln einstellt. Vorläufiger Höhepunkt der Entwicklung und gleichzeitiges Maximum des Sturmfeldes stellt dabei der Freitag dar. Ein kleines Tiefdruckgebiet macht sich auf den Weg vom Nordmeer ins Baltikum und sorgt mit seinen Fronten an diesem Tag für den notwendigen vertikalen Impulsaustausch, so dass der Höhenwind besser auf das Bodenniveau durchgreifen kann.
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Bodenreibung über Wasser und Land:
Betrachtet man die Karten, so fällt auf, dass der Höhenwind in einem Niveau der 925 hPa-Fläche zum einen viel stärker, zum anderen aus eher nordwestlicher Richtung kommt. Im Bodenniveau ist die Strömung viel westlicher und auch etwas schwächer ausgeprägt. Grund für diese Unterschiede stellt die Bodenreibung dar. Reibung bedeutet eine Hemmung der Bewegung und tritt an Grenzflächen zweier Fluide oder Festkörper auf. In unserem Fall ist das zwischen Luft und Meer oder Luft und Erdboden. Dabei ist zu beachten, dass aufgrund der Rauigkeit die Reibung über Land um ein Vielfaches größer ist als über Wasser. Das wiederum erklärt, wieso bei Nordwest- bis Westwind beispielsweise die Halbinseln Fischland-Darß wie auch Wittow die stärksten Windböen verzeichnen. Immerhin kommt der Wind dann direkt von der Ostsee.
Wie sieht es in Süddeutschland aus?
Betrachtet man die Entwicklung deutschlandweit, so zeigt sich, dass es je weiter man Richtung Innenland und Hochdruckgebiet wandert, das Windaufkommen immer geringer wird. So ist beispielsweise am Freitag in Berlin noch ein gedämpftes Auffrischen, in München kaum noch etwas von dem Windfeld zu sehen.