Wie groß ist die Gefahr, dass die aus dem AKW Fukushima ausgetretene Radioaktivität zu uns gelangt?
Das Erdbeben ist bereits mehr als 24 Stunden her, doch die Auswirkungen auf die Umwelt werden immer massiver. Da die Radioaktivität im Bereich des zerstörten Atomkraftwerkes Fukushima deutlich erhöht ist, werden natürlich auch die in der Luft befindlichen Staubteilchen, die sogenannten Aerosole, verstrahlt und mit dem Wind in weit entfernte Regionen der Erde transportiert.
Die aktuelle Wetterlage (Abb. 1) zeigt uns ein Tiefdruckgebiet über Kamtschatka sowie hoher Luftdruck südlich von Japan, so dass im Erdbebengebiet westliche Winde vorherrschen.
Um nun die exakte Bewegungsrichtung der Luft abschätzen zu können, verwendet man sogenannte „Vorwärtstrajektorien“. Das sind Modellrechnungen, mit denen man vorhersagen kann, wohin sich ein Luftpaket in der Zukunft bewegt. Sowohl die Entfernung zum Startpunkt, als auch die Höhe kann sich ändern. Aktuelle Berechnungen für Japan (Abb. 2) von NOAA ergeben, dass sich Luftpakete mit Startpunkt im Katastrophengebiet ostwärts weit hinaus auf den Pazifik bewegen werden. So sind einige Luftpakete am Donnerstag der nächsten Woche im Seegebiet zwischen Hawaii und Alaska, einige andere vor Kamtschatka zu finden.
Nach aktueller Modelllage besteht somit aus meteorologischer Sicht vorerst keine Gefahr, dass eine möglicherweise vorhandene radioaktive Wolke nach Deutschland gelangen könnte. Falls dies dennoch passiert, ist der Weg zu uns weit und der Verdünnungseffekt groß. Offizielle Informationen und aktuelle Entwicklungen finden Sie auf den Seiten des Bundesamts für Strahlenschutz sowie der Seite der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien.