Wie jeden Sonntag: In welchen Ecken der Welt ist bald Extremwetter zu erwarten?
Nach Norden hin Schnee, nach Süden hin teils extremer Regen: Der Frühling auf der Nordhemisphäre ist charakterisiert durch den Kampf der polaren und subtropischen Luftmassen. Aber auch auf der Südhalbkugel unserer Welt gibt es einige Regionen, die man im Auge behalten sollte, unter ihnen der Süden Brasiliens und Australien.
Neuengland, Labrador und Neufundland
Das wohl turbulenteste Wetter der vergangenen Tage setzt sich nun im Nordosten des nordamerikanischen Kontinents weiter fort. In weiten Teilen der USA bekommt man es mit den Auswirkungen des Luftmassenkampfes derzeit zu tun, angefangen von kräftigen Gewittern mit Tornados bis hin zu heftigen Regen- bzw. nach Norden hin Schneefällen. Erst am Samstag sorgte ein Tornado in Louisiana für verheerende Schäden.
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Grund der Unwetter ist der Vorstoß arktischer Luftmassen von Kanada aus weit nach Süden (Abb. 3). Auf der Vorderseite wird dabei feucht-warme Luft vom Golf von Mexiko nach Norden geführt. So wird es in den kommenden Tagen an weiten Teilen der Atlantikküste zu kräftigen Niederschlägen kommen, wobei diese auch im US-Bundesstaat Maine zeitweise in Regen übergehen. In Portland sind beispielsweise in den kommenden 24 Stunden an die 80 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag zu erwarten. Auch weiter im Landesinneren herrscht weiterhin die Gefahr von Überflutungen, an den Großen Seen kommen erneut kräftige Schneefälle auf.
Übrigens nähert sich auch noch ein Tief in Richtung Bucht von Alaska, erreicht aber höchstens ansatzweise den Süden Alaskas oder British Columbia, da das mit arktischer Luft angefüllte Kältehoch dagegen hält.
Europa, Atlantik- und Mittelmeerregion
Auch in Europa kämpft der von Süden herannahende Frühling gegen den Winter. Das Hoch "Janina" bestimmt zunächst noch das Wetter bei uns in Deutschland und in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas. Trogvorstöße westlich und östlich von uns dagegen (Abb. 4) gestalten das Wetter in unseren Urlaubsregionen sehr nass und sorgen zudem auch für Unwettergefahr.
Beispielsweise muss man auch auf den Kanarischen Inseln in den nächsten Tagen zumindest häufiger mit dichteren Wolken und etwas Regen rechnen. Noch etwas heftiger dürfte die Kombination aus milderer Luft in Bodenähe und kalter Höhenluft im Südwesten der Iberischen Halbinsel ausfallen. In der Algarve sind besonders am Dienstag heftige schauerartige Regengüsse zu erwarten, wobei auch mit Überflutungen gerechnet werden muss.
Ganz ähnlich ist die Situation im östlichen Mittelmeer. Besonders in Richtung Ägäis drohen heftige Niederschläge, hier befindet man sich unter der kältesten Höhenluft (Abb. 4). Auch auf Kreta mit Schwerpunkt im Osten der Insel, wird man sich auf Unwetter einzustellen haben (siehe die Wettervorhersage von Sitia).
Südbrasilien und Australien
Ungewöhnlich kalte Luft hat derzeit den Süden Brasiliens im Griff. Wahrscheinlich ist dieses schlussendlich auf das starke La Niña Ereignis, einer zyklisch wiederkehrenden, typischen Abweichung der Meerestemperaturen im äquatorialen Pazifik unter die langjährigen Durchschnittswerte. Dieses hat eine Verstärkung der Passatwinde zu Folge, wodurch es in weiten Teilen der Erde zum Auftreten typischer Wetterereignisse kommt. Eines davon sind unternormale Temperaturen im Süden Brasiliens. Am Flughafen Campinas, Brasilien, wurde am Sonntagmorgen unserer Zeit eine Temperatur von 17,0°C gemessen, das liegt ein Grad über dem Tagesrekord für die niedrigste Temperatur, der im Jahr 1956 aufgestellt wurde.
Auch in Australien, das sich astronomisch im Spätsommer und meteorologisch im Frühherbst befindet, kämpfen Hoch und Tief gegeneinander. Dabei befindet sich das Tief über der Großen Australischen Bucht, das Hoch dagegen über der Tasmansee (Abb. 5). Am Rand des Hochs wird dabei trocken-heiße Wüstenluft von Norden her mit einbezogen. Die Luft strömt aufeinander zu und muss aufsteigen. Dazu kommt es zu kräftigen, schauerartig verstärkten und gewittrigen Regengüssen im Bundesstaat South Australia, besonders zwischen der Eyre-Halbinsel und seiner Hauptstadt Adelaide.