Sonnige Woche

28.02.2011 erstellt von Frank Abel

Nach wolkigem Start wird in dieser Woche in Deutschland viel blauer Himmel zu sehen sein

Das Wetter wird sich in dieser Woche in Deutschland von einer sehr freundlichen Seite zeigen. Grund ist ein gewaltiger Hochdruckkomplex über dem Norden Europas. Zum Wochenende deutet sich dann eine Wetterumstellung an.

Montag noch oft wolkig
Doch zunächst sind wir noch mit den Überresten des Bodentiefs Tim beschäftigt, das aber nun nicht mehr weiter nach Osten vorankommt. Denn über Russland hält sich ja nach wie vor das sehr kräftige Hochdruckgebiet "Heike". So "zerschellt" das Bodentief förmlich. Oder besser gesagt weicht es aus nach Süden in Richtung Mittelmeer.

So bekommt allmählich in weiten Teilen Mitteleuropas und damit auch bei uns in Deutschland das Hoch über den Britischen Inseln Kontakt mit dem Osteuropa-Hoch "Heike", und beide vereinen sich heute zu einer umfangreichen Hochdruckzone. Und das bedeutet, dass sämtliche Niederschlagsprozesse im Tagesverlauf zum Erliegen kommen.

Andererseits ist für den Montag daher noch nicht eitel Sonnenschein garantiert. Zwar dreht der Wind wieder auf östliche Richtung, womit auch trockene Festlandsluft herankommt. Aber die Strömung ist noch nicht stark genug, die feuchte Luft weiter im Westen Deutschlands auszuräumen. So haben wir es noch meist mit dichten Wolkenfeldern zu tun, wobei demzufolge die besten Chancen auf längere sonnige Abschnitte in Richtung Ostsachsen und Niederbayern gegeben sind.

Ab Dienstag mehr Sonne
Dies wird sich aber für die meisten von uns bereits am Dienstag ändern. An der Wetterlage ändert sich dabei nur etwas in Details, aber gerade auf die kommt es dann an: Der Hochdruck über dem Norden Europas kräftigt sich, während das Tief über dem Mittelmeer erhalten bleibt (Abb. 2). Da sich aus diesem Grunde der Luftdruckgegensatz verstärkt, kommt auch der östliche Wind etwas mehr in Gang. Besonders in höheren Lagen nach Süden hin, also insbesondere im Hochschwarzwald, muss zunehmend mit Sturmböen, auf dem Feldberg zur Wochenmitte auch mit orkanartigen Böen gerechnet werden.

Im Flachland, besonders nach Norden hin, wird man von dem Wind zwar nicht so viel mitbekommen. Andererseits setzt sich aber durch die etwas kräftigere östliche Strömung die trockene Festlandsluft zunehmend durch, sodass man sich Dienstag schon über viele Sonnenstunden freuen kann. Ab Mittwoch wird sie sich dann deutschlandweit durchgesetzt haben und scheint von einem meist blauen Himmel.

Gleichzeitig sinkt dabei wieder das Temperaturniveau im Osten Deutschlands, auf Rügen wird man nur selten über die 0°C-Marke kommen, im Oberrheingraben sind dagegen immerhin örtlich Maxima von 10°C drin.

Zum Wochenende unbeständiger
Für den Meteorologen bedeutet dies eine Zeit der Entspannung. Dabei können wir unser Augenmerk wieder vermehrt auf die Vorgänge außerhalb Europas lenken, während sich bei uns für ein paar Tage absolute "Wetter-Ruhe" einstellt. Dabei fallen die Vorgänge auf der anderen Seite des Atlantiks auf. 

Denn hier schiebt ein kräftiges Tief auf seiner Vorderseite die Warmluft bis weit in die hohen Breiten. Dies sorgt im Weiteren dafür, dass die Höhenströmung, die bis dato recht glatt über den Norden Europas verläuft (Abb. 3), zu "schlingern" beginnt, wie man auch an der Prognose für den kommenden Samstag (Abb. 4) erkennt. Dies hat zur Folge, dass zunächst der Wind ab Freitag auf nordwestliche Richtungen kippt, während und dann zum Wochenende hin erste Tiefausläufer erreichen könnten (Abb. 5).

Wie genau sich das Wetter am kommenden Wochenende gestalten wird, ist dabei im Detail natürlich noch nicht ganz sicher. Man kann allerdings sagen, dass die stabile Hochdrucklage zum Ende der Woche vorüber ist und dass wir ab dann besonders im Osten Deutschlands mit Schnee oder Regen und damit verbundener Glätte rechnen müssen.

Auch die Ensembleprognose für Essen zeigt ab Freitag eine zunehmende "Streuung" (Abb. 6), gleichbedeutend mit einer wachsenden Unsicherheit der Vorhersage, charakteristisch für eine Wetterumstellung. Gleichzeitig ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Temperaturniveau etwas steigt.