Hochwasser aktuell

17.01.2011 erstellt von Thomas Kunze

Die Hochwasserwelle bewegt sich nun von den kleineren zu den größeren Flüssen. Wie geht es weiter?

An einigen größeren Flüssen wurde am Wochenende die höchste Hochwasserwarnstufe 4 überschritten.  Ufernahe Straßen und bebaute Gebiete wurden überschwemmt. Eine weitere Verschärfung der Hochwasserlage ist aber in den meisten Gebieten nicht zu erwarten.

An den kleineren Flüssen und Bächen entspannt sich die Hochwasserlage allmählich. Dies liegt zum Einen daran, dass es zu keinen weiteren Niederschlägen mehr kommt, und zum Anderen ist der Großteil der Schneedecke inzwischen abgeschmolzen. Selbst in den meisten Mittelgebirgsregionen findet sich kaum noch Schnee. Nur in den höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge sind noch größere Schneemengen vorhanden (Abbildung 1).

Pegel fallen, Main angespannt
Nun fließen die Wassermengen aus den kleineren und mittleren Flüssen über die größeren Ströme wie Rhein und Elbe ab. Die Höchststände sind dabei am Rhein meist schon erreicht und im weiteren Verlauf sinken die Pegel allmählich wieder ab. Auch an der Donau fallen die Pegel, nachdem am Wochenende teilweise Warnstufe 4 überschritten wurde.

Angespannt bleibt die Situation noch am Main. Hier läuft eine zweite Hochwasserwelle stromabwärts. So wurde in Würzburg am Sonntagabend Alarmstufe 4 überschritten. Auch an anderen Orten kann im weiteren Verlauf vereinzelt Meldestufe 4 erreicht werden. Dabei wird die Höhe der ersten Hochwasserwelle laut Bayerischem Hochwassernachrichtendienst aber voraussichtlich nicht erreicht.

Elbe und Saale
Die Elbe überschritt in Sachsen verbreitet die Warnstufe 3. Es wird hier zwar kaum ein weiterer Anstieg erwartet, aber laut dem Landeshochwasserzentrum Sachsen soll der Wasserstand für längere Zeit auf diesem hohen Niveau verharren. Auch bei Warnstufe 3 sind bereits ufernahe Straßen überlutet, wie in Abbildung 2 zu sehen. Die Saale erreichte am Sonntag in Halle die höchste Hochwasser-Alarmstufe 4, ebenso die Schwarze Elster in Löben. Dies war aber auch hier der Höchststand, die Tendenz ist fallend (Abbildung 3).

Ausblick
Im Laufe der kommenden Woche wird es deutlich kälter. Durch den Stopp der Schneeschmelze und das Übergehen des Niederschlags in Schnee wird sich die Hochwasserlage entspannen.