In unserer Wochenübersicht blicken wir heute nach Europa und Australien sowie nach Asien und Amerika.
Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Mittwoch. Dieser Index deutet auf signifikante Änderung einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.
- Europa
Zunächst bleiben wir in unseren Breiten und schauen, wie es bei uns in der nächsten Woche weitergeht. Durch das durchgreifende Tauwetter ist die Hochwasserlage in weiten Teilen Mitteleuropas sehr angespannt und viele Flüsse haben bedrohliche Pegelstände erreicht. Ergiebige Regenmengen in Verbindung mit starker Schneeschmelze führten zu einem raschen Pegelanstieg vor allem im Südwesten Deutschlands. Besonders kritisch ist die Situation an der Mosel. Aber auch Nahe, Main, Lahn, Sieg und Ruhr sind vielerorts über die Ufer getreten.
Im Osten Deutschlands bereiten die hohen Pegelstände der Oder den Anwohnern Sorge. Neben der Schneeschmelze kommt hier noch hinzu, dass die Odermündung teilweise vereist ist und die Eisschollen den Abfluss blockieren.
Zum Wochenbeginn beruhigt sich das Wetter vorübergehend. Die Regenfälle lassen deutlich nach und mit Abzug des Tiefdruckgebietes wird es wieder kälter. Nachts stellt sich vielerorts Frost ein. Dadurch dürfte sich die Situation in den Hochwassergebieten etwas entspannen. Größere Flüsse, wie der Rhein reagieren allerdings träger und hier werden noch weiter ansteigende Pegel erwartete.
Zur Wochenmitte erreichen vom Atlantik her neue Tiefausläufer Mitteleuropa, demnach wird es erneut mild und die Temperaturen steigen wieder auf Werte, die über dem Klimamittel liegen (Abbildung 2). Durch das Tauwetter zusammen mit neuen, teilweise auch starken Regenfällen könnten die Flusspegel dann nochmals steigen. Besonders in den Einzugsgebieten der Oder kann dann auch immer noch Schnee abschmelzen.
- Australien und Ozeanien
Die EFI-Karten in den Abbildungen 3 und 4 geben einen Überblick darüber, ob in den Hochwassergebieten Australiens erneut stärkere Regenfällen auftreten könnten und die Lage dort auch in der kommenden Woche angespannt bleibt. Aus der Abbildung 3 geht hervor, dass die Niederschläge in der nächsten Woche besonders in den nördlichen, aber auch in den südlichen Teilen Australiens deutlich positiv vom langjährigen Mittelwert abweichen. Auch in Indonesien werden mitunter starke Regenfälle erwartet und auch der Wind kann an Stärke gewinnen, Stürme sind dabei nicht ausgeschlossen (vgl. Abbildung 4).
Die Abbildung 5 zeigt nochmals die aufsummierten Niederschlagsmengen des ECMWF-Modells für die gesamte Woche, also bis zum nächsten Sonntag. Dabei können teilweise über 100 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, wodurch Starkregenereignisse besonders in Indonesien sowie in den nördlichen und östlichen Teilen Australiens möglich sind.
Demnach wird sich die Hochwasserlage auch in der nächsten Woche nicht entspannen. Ganz im Gegenteil, neue Regenfälle könnten die Situation auch wieder verschlimmern.
- Asien
Die Abbildung 1 zeigt negative Temperaturanomalien in weiten Teilen Ostasiens. Grund dafür ist das kontinentale und sehr stabile Kältehoch, welches einen Austausch der kalten Luft über dieser Region vorerst unterbindet.
- Nordamerika
In den USA hält sich der Winter hartnäckig (Abbildung 1). Ein kräftiges Hoch über Kanada und ein Tiefdruckgebiet über dem Atlantik lenken polare Luftmassen bis weit in den Süden der USA (Abbildung 6). Die Temperaturen liegen verbreitet weit unter dem Klimamittel, Dauerfrost und strenger Nachtfrost sind oftmals die Folge.